Der 22. Dezember 2024 war für Hardcore-Fans in Stuttgart ein ganz besonderer Abend. Im Wizemann versammelten sich Anhänger der Szene, um die letzten Klänge des Jahres mit Terror, Nasty, Combust und Headbussa zu feiern. Doch der Abend begann mit einer kleinen Enttäuschung: Der Einlass verzögerte sich um eine halbe Stunde, was bei den teilweise leicht bekleideten Besuchern in der Kälte für etwas Unmut sorgte. Durch diese Verzögerung und die diesmal sehr intensiven Taschenkontrollen haben einige Fans den Opener Head Bussa nur teilweise oder gar nicht gesehen.
Trotz des holprigen Starts entwickelte sich der Abend zu einem intensiven Hardcore-Feuerwerk. Die vier Bands boten kurze, aber energiegeladene Sets, die keine Wünsche offen ließen. Das Konzept der kompakten Show ohne langes Gerede kam bei den Fans gut an. Die Halle war von Beginn an gut gefüllt, und vor der Bühne bildete sich schnell eine moshpit-begeisterte Kampfzone. Wer sich hier tummelte, musste allerdings aufpassen, denn die Verletzungsgefahr ist hier nicht zu unterschätzen. Wenn man sich jedoch an Regeln hält und aufmerksam die „Violent Dancer“ im Auge behält, ist man auf der halbwegs sicheren Seite. Persönlich bin ich allerdings kein Fan von dieser Art des „Tanzens“.
Die Musik aller Bands war durchweg hart und schnell, die Texte oft politisch und sozialkritisch. Terror, Nasty, Combust und Headbussa betonten immer wieder die Bedeutung von Zusammenhalt und Gemeinschaft in der Szene. Diese Botschaften kamen beim Publikum gut an, auch wenn ich persönlich mittlerweile den Eindruck habe, dass sie teilweise etwas aufgesetzt sind oder einfach zum Vokabular der Hardcore Szene gehören.
Der Höhepunkt des Abends war zweifellos der Auftritt von Terror. Die kalifornische Hardcore-Legende heizte dem Publikum mächtig ein und es war eine extreme geile Stimmung vor der Bühne und insgesamt in der ganzen Halle. Der Fotograben verhinderte eine noch größere Eskalation, normalerweise leben Hardcore Shows von der direkten Nähe und Interaktion zwischen Band und Publikum. Teilweise schafften es ein paar Fans auf die Bühne, dennoch stellte der Fotograben und die darin befindliche Security aber eine gute Barriere dar. Bei der Größe der Halle und anwesenden Zuschauern zweifelsohne die richtige Entscheidung.
Insgesamt war das Konzert ein würdiger Abschluss einer langen Tour. Alle vier Bands lieferten überzeugende Performances und ließen ihre Fans mit einem breiten Grinsen nach Hause gehen. Trotz wochenlang „On the road“ hat man keine Verschleißerscheinungen bei den Bands wahrgenommen. Ich gehe davon aus, dass diese letzte Show der Tour genauso intensiv war, wie die Erste. Das „Im Wizemann“ erwies sich als passender Rahmen für diesen harten Abend, auch wenn man sich für Hardcore-Shows mitunter ein kleinere und kompaktere Location wünscht.
Fazit: Wer harten Hardcore liebt und bereit ist, sich in den Moshpit zu stürzen, der war bei diesem Konzert genau richtig. Trotz des etwas holprigen Starts bot der Abend eine gute Mischung aus Musik, Bewegung und Gemeinschaft. Ein gelungener Abschluss eines aufregenden Jahres für die Hardcore-Szene in Stuttgart.
Terror
Nasty
Combust
Head Bussa
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