Mit „Fallen Star“ legen Employed To Serve ihr inzwischen fünftes Studioalbum vor – und zeigen dabei einmal mehr, dass sie zu den wichtigsten Stimmen im zeitgenössischen Metalcore gehören. Die britische Band rund um Frontfrau Justine Jones hat sich seit Jahren durch ihre gnadenlose Härte, technische Finesse und klare Haltung einen Namen gemacht. Auf „Fallen Star“ bleibt sie diesem Ruf treu – und geht gleichzeitig neue Wege.
Employed To Serve überraschend melodisch
Das elf Tracks umfassende Werk erscheint am 25. April 2025 über Spinefarm Records, vier Jahre nach dem viel beachteten „Conquering“ (2021). Thematisch dreht sich „Fallen Star“ um Selbstvertrauen, Standhaftigkeit und die Kraft der Gemeinschaft – große Themen, die in einem Soundgewand daherkommen, das sich kompromisslos zwischen Hardcore, Metalcore und Groove Metal bewegt, dabei aber auch überraschend melodische Elemente zulässt.
Kompromisslose Härte und überraschende Melodien
Schon der Opener „Treachery“ macht unmissverständlich klar, dass hier keine Gefangenen gemacht werden. Ein brachialer Einstieg – schnell, hart, kantig. Klassisches Employed-To-Serve-Terrain, moshpit-tauglich und energiegeladen. Der Titeltrack „Fallen Star“ hingegen beginnt zunächst ungewohnt sanft – zumindest für ein paar Sekunden. Doch auch hier setzt die Band bald wieder auf bewährte Härte, diesmal jedoch durchzogen von eingängigen, fast hymnischen Passagen. Eine erste Andeutung dessen, wohin die Reise geht: Mehr Struktur, mehr Melodie, ohne den Druck zu verlieren.
Will Ramos überrascht mit cleanen Vocals
Ein echtes Highlight ist „Atonement“, auf dem Will Ramos (Lorna Shore) nicht nur seine typischen Growls, sondern erstmals auch cleane Vocals in einem Feature einbringt. Die Kombination aus brutaler Intensität und melodischer Tiefe funktioniert hervorragend. Auch „Whose Side Are You On?“ mit Jesse Leach (Killswitch Engage) bringt genau die richtige Balance zwischen Punch und Pathos. Serena Cherry (Svalbard) verleiht „Last Laugh“ eine weitere Schicht Härte und Intensität – eine zusätzliche Kante, die gut zur ruppigen Grundstimmung des Albums passt und die Vielseitigkeit zeigt, die „Fallen Star“ zu bieten hat.
Tracks wie „Now Thy Kingdom Come“ sind das beste Beispiel für das, was Employed To Serve 2025 ausmacht: wütend, druckvoll, aber nie eindimensional. Die Gitarrenarbeit ist präzise, die Breakdowns sitzen, die Refrains bleiben hängen. Klar, Metalcore ist nicht gerade für Mitsing-Refrains bekannt, und Employed To Serve ändert daran auch nichts – aber erstaunlicherweise bleibt hier trotzdem das ein oder andere im Ohr, wie „The Renegades“
„Fallen Star“: Weiterentwicklung statt Revolution
„Fallen Star“ erfindet das Genre nicht neu, aber das erwartet man ja auch nicht. Stattdessen gibt’s ein Album, das handwerklich solide ist – keine Frage. Es klingt durchdachter als vieles, was man sonst im Metalcore hört. Wer Employed To Serve für ihre Wucht liebt, wird hier nicht enttäuscht werden. Ein bisschen mehr geht bekanntlich immer, aber die Weiterentwicklung ist definitiv da – und die Features? Erstklassig. Daumen hoch für das Gesamtpaket, auch wenn es an einigen Stellen noch nicht ganz die höchste Stufe erreicht.
Paranoyd Point Check: 8 von 10
Employed To Serve
„Fallen Star“
Release Date: 25.04.2025
Label: Spinefarm Records
TRACKLIST
- Treachery
- Fallen Star
- Atonement feat. Will Ramos
- Breams Me Down
- Familiar Pain
- Brother, Stand Beside Me
- Now Thy Kingdom Come
- Last Laugh feat. Serena Cherry
- Whose Side Are You On? feat. Jesse Leach
- The Renegades
- From This Day Forward
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