Die polnische Extreme-/Black-Metal Band BEHEMOTH ruft zur monumentalen „Unholy Trinity Tour 2025“ auf und brachten Satyricon und Rotting Christ mit. Am 16.04.2025 stoppte die Tour im Schlachthof Wiesbaden und wir waren dabei.
Zusammen bringen die drei Bands es auf fast 100 Jahre Bühnenerfahrung und eine Tour mit einem vergleichbaren Line-up findet man wohl eher selten, umso glücklicher war ich, dass die Akkreditierung geklappt hat.
Ein düsterer Start in den Abend!
Den Beginn machten die Griechen von Rotting Christ um Punkt 19:00 Uhr. Letztes Jahr noch auf eigener Headliner Tour („35 Years of Evil Existence“), eröffneten sie den Abend. Durch den riesigen, noch abgedeckten, Aufbau von Behemoth war der Platz für das Quartett, das 1987 von den Brüdern Sakis und Themis Tolis gegründet wurde, etwas eingeschränkt, aber die Jungs wussten trotzdem die Stimmung anzukurbeln und legten von Anfang direkt los.
In ihrer langen Bandgeschichte haben Rotting Christ jede Menge Stile der düstereren Metalgenres abgedeckt, was ihnen zu ihrer aktuellen Bekanntheit verhalf, dass sie schon früh experimentierten und so den Sound von Black- und Death-Metal entscheidend mitprägten. Sie spielten Songs aus jeder Ära und wurden vom schon gut gefüllten Schlachthof gefeiert. Nach 40 Minuten hatten die Veteranen ihr Set fertig.
Als Nächstes kamen die Skandinavier von Satyricon auf die Bühne. Auch seit 1990 aktiv und ebenfalls eine Band mit Legendenstatus, unter anderem eine der ersten Black-Metal-Bands mit einem Major Label Vertrag und damit auch ein Wegbereiter für die heutige Popularität des Black Metal. Ebenfalls schon immer progressiver als andere Bands veranlagt, prägten Satyricon den Sound diverser Subgenres entscheidend mit. Wie Rotting Christ haben Satyricon im Laufe der Jahre viele verschiedene Stile des Black Metals abgedeckt, von thrashigem bis hin zu folkigem Black Metal ist alles dabei, und dementsprechend war die Setlist auch gut gemischt mit alten und neuen Songs. Mit knapp 60 Minuten auch ein langes Set, aber bei so viel Material muss das ja auch sein.
Pyro im Schlachthof und ein monumentales Bühnenbild
Nach einer etwas längeren Umbaupause betraten Behemoth hinter einem Vorhang, der während des ersten Songs fiel, die Bühne. Schnell und brachial ist die Musik der Polen und Frontmann Nergal leitete die unheilige Dreifaltigkeitsmesse, wie nur er es kann. Fotografieren erwies sich als besonders herausfordernd.
Zum einen war die maximale Anzahl an Fotograf*innen da, zum anderen wurde ab Song 2 Pyro abgefeuert. Damit sich keiner verletzte, mussten wir die Mitte im Graben freilassen, was zu einem noch dichteren Gedränge im Graben führte und zu einer nicht gerade kleinen Hitze in der Halle. Aber ich habe schon letztes Jahr Behemoth fotografiert, und das bei einer Indoor-Show bei 35 Grad Außentemperatur und ebenfalls mit Pyro. Von daher, war das diesmal etwas angenehmer.
Aber nicht nur die Pyroshow war beeindruckend, das komplette Bühnenbild der Band ist monumental. Mit riesig hohen Podesten für Gitarrist und Bassist an der Seite und der Drumriser ist ebenfalls nicht gerade niedrig und hinter dem riesigen Schlagzeug ist der Drummer für die Kamera auch nicht wirklich einzufangen. In ihrem fast 75-minütigen Set ließen auch Behemoth nichts vermissen. Von Feuer zu Blut spucken, spektakulärer Lichtshow, ein Vorhang auf den Nergals Gesicht in Übergröße während des Songs als Livebild projiziert wurde und natürlich Nergal als unheiliger Priester. Und selbstverständlich kam die Musik bei dieser Show auch nicht zu kurz.
Alles in allem war es ein spektakuläres Konzert mit drei Bands, die im Black Metal Geschichte geschrieben haben und viel für die heutige Popularität und den Sound der verschiedenen Subgenres getan haben. Trotz dass alle Bands einen sehr unterschiedlichen Sound haben, passte die Mischung gut zueinander und wann sieht man schon einmal drei solche Größen eines Genres zusammen auf Tour gehen?
Behemoth
Rotting Christ
Satyricon