Am Karfreitag waren wir einmal mehr in der BATSCHKAPP in Frankfurt unterwegs, um uns den Tourstart von KÄRBHOLZ näher anzuschauen. Fun Fact: Vor fast exakt zwei Jahren waren die Jungs aus dem Hinterwald schon einmal an selber Stelle, um auch damals den Tourauftakt zur BARRIKADEN Tour in Frankfurt zu spielen!
Seit dem letzten Album 2023 Kapitel 10: Wilde Augen gab es bisher keine weitere Ankündigung für ein neues Album von Kärbholz, aber das hindert die Männer aus Ruppichteroth nicht, erneut auf Tour zu gehen! Tourstart ist immer für alle Beteiligten was Besonderes, ist man doch das Touren und live spielen nicht mehr gewohnt. Aber wer schon über 20 Jahre auf Tour ist, dem wird das sicher nichts ausmachen.
Die aktuelle Tour heißt ganz schlicht „Kärbholz“ und ist eine Best Of Tour, was ja in der Regel immer für gute Stimmung sorgt, da eben kein neuer, unbekannter Song die Stimmung flacher werden lässt. Das ist ganz witzig, da ich das mittlerweile recht oft höre und erst neulich wieder beim Avantasia Konzert in der Jahrhunderthalle, als Sänger Tobias Samet mit diesem Klischee „Neue Songs will live keiner hören“ recht viel Platz gewidmet hat, nur um danach ein total eskalierendes Publikum zu haben, die den neuen Song gefeiert haben.
Fetter Rock zum Start
Kärbholz haben als Support die Hamburger Band ALARM mitgebracht, die als Einheizer für die ausverkaufte Batschkapp sehr gut gepasst haben. Die Band schreibt über sich selber: „Fetter Rock trifft deutsche Vocals – ungeschminkt, ehrlich und sehr persönlich“. Und das trifft es doch ziemlich gut, was die bunt zusammengewürfelte Combo aus der Hanstadt antreibt. Der Sänger ist übrigens Schwabe aus Ulm und wurde 2001 nach Hamburg entführt! Hört euch die Band am besten selber an, da ist auf jeden Fall Spaß und guter Sound vorprogrammiert.
Nach einer kurzen Umbauzeit hieß es dann warten, bis wir wieder über den Backstage zur Bühne und in den Graben durften. Das kenne ich so auch nicht und ich war schon in unzähligen Locations. Gute Sache und hier an der Stelle eines fettes Dankeschön an die Batschkapp Crew, die das alles sehr professionell handhabt.
Crowdsurfer und eine Band, die in kein Raster passt
Ein kurzes Intro und mit Das hier ist ewig, a cappella gesungen von Adrian, eröffneten Kärbholz dann die Show. Die Band hatte mächtig Bock auf diesen Abend, das hat man von der ersten Note direkt gespürt. Und auch das Frankfurter Publikum ließ sich nicht lumpen und sangen einen Gassenhauer nach dem anderen fehlerfrei mit. Selbst der ein oder andere Crowdsurfer aus dem doch recht gemischten Publikum an diesem Abend, kam im Graben angeflogen. Gegen Mitte der Show drehte Torben auf den Schultern eines Secus noch eine Runde durch die Batschkapp, was auch nicht ganz alltäglich ist. Die Stimmung war durch die Bank sehr gut! Kärbholz will auch gar nicht die klassische Deutschrock-Band sein, was man ja auch 2023 beim Wacken Auftritt schon gesehen hat, und ziehen damit auch andere Rocker zu ihren Konzerten. Ich habe am Eingang neben dem klassischen Merch bei solchen Konzerten auch Inflames und Co. gesehen.
Der ein oder andere mag sich die Frage stellen: „Ja, und weiter“? Für die Band aber sicher ein Zeichen, dass Ihre Musik nicht nur in der überschaubaren Deutschrockszene gehört wird. Nein, selbst beim Metal Hammer himself wird diese geschätzt. Der Metal-Hammer hatte zum Album Barrikaden geschrieben: „Auch deshalb ist KAPITEL 11: BARRIKADEN kein Deutsch-Punk-Plagiat, sondern eine eigenständige, herrlich wortstarke und zugleich optimistische Rock-Scheibe mit bisweilen erstaunlichem Tiefgang“.
Für mich persönlich eine der besten Bands, die wir aktuell in diesem Genre haben, die sich enorm weiterentwickelt hat die letzten Jahre!
Ein Top-Konzert, gutes Publikum, und natürlich eine Band, die ihr Handwerk versteht!
Danke für diesen schönen Abend in Frankfurt!
Kärbholz
Alarm