Noch vor einigen Jahren stiegen FIT FOR AN AUTOPSY an der Seite von THY ART IS MURDER im Substage in Karlsruhe eher in der Funktion als Supportband ab. Dass FIT FOR AN AUTOPSY mittlerweile eine starke Anhängerschaft hat, wurde am Abend des 20.12.2024 klar, als sie gemeinsam mit HERIOT, DARKEST HOUR und SYLOSIS in Karlsruhe auf ihrer Europe/UK-Tour Halt machten.
Der Abend begann erstmal 15 Minuten vor dem Zeitplan…Aber direkt in die Fresse! Die female fronted Truppe HERIOT aus England gaben von der ersten Note an Gas. Vollgas Hardcore! Keine musikalischen Spielereien, einfach drauf! Und das verkörperte die Sängerin Debbie auch zu 100 Prozent! Frei nach dem Werbeslogan „Hauptsache Du hast Spaß!“ bretterten die vier ihr Set runter und nahmen das Publikum sofort mit. Eine super Einstimmung in den Abend!
Mit deutlich mehr Fokus auf Musikalität (ohne dabei die Show des Openers schmälern zu wollen) kamen DARKEST HOUR daher. Das Quartett aus Washington D.C. hat einen Namen in der Szene, der große Durchbruch blieb den Amerikanern aber leider immer verwehrt. Trotzdem, oder vielleicht auch gerade deswegen, trumpften sie mit jeder Menge Spielfreude und Energie auf. Mit ihrem aktuellen Album Perpetual Terminal im Gepäck fachte die Metalcore-Band die Stimmung weiter an.
SYLOSIS sind wahrscheinlich vielen oder den meisten Metallern, die Wert auf musikalische Finesse legen, ein Begriff. Ihr Mix aus verschiedenen Stileinflüssen macht ihren Stil aus. Ihre Setlist bestand, sicher zur Freude vieler, größtenteils aus der Best-Of-Liste auf Spotify. Mit Empty Prophets stiegen die Briten direkt mit einem flotten (Head)banger ein! Mit The Path, Teras und Deadwood waren ebenfalls einige Publikumslieblinge am Start! Josh Middleton an Lead-Gitarre und Gesang meisterte seine Aufgabe perfekt. Mit ihren Thrash-Einflüssen waren SYLOSIS eine gute Einstimmung auf das Brett, das im Anschluss vom Headliner präsentiert wurde.
Mit FIT FOR AN AUTOPSY ist es etwa wie mit DARKEST HOUR. Die Band mischt schon lange im Zirkus mit, aber bis an´s Trapez hat’s irgendwie nie ganz gereicht. Trotzdem schafften sie es mit einem starken Tour-Paket, das Substage gut mit langhaarigen, Bandshirt-tragenden, feierwütigen Metallern zu füllen. Als das Intro ertönte, blickte man in Gesichter voller freudiger Erwartung.
Als Joe Badolatos brachiale Stimme über die Anlage ertönt, fliegen die Haare. Mit Lower Purpose begann das Set der US-Deathcorer, oder wie man den Stil auch immer bezeichnen will. Brutaler, grooviger Auf-die-Fresse-Metal würde ich es nennen. So geradlinig und perfekt abgestimmt die Musik des Quintetts ist, so unterschiedlich performen die Musiker auf der Bühne: Badolatos suchte immer den Kontakt zum Publikum, während der Rest der Band eher unter sich blieb. Böse gucken konnten aber alle. Allen voran Peter „Blue“ Spinazola am Bass. Mit A Higher Level of Hate, Red Horizon, Savior of None, Far from Heaven und Hostage war im Set der Männer aus Jersey City alles dabei, was das Fanherz begehrt.
Alles in allem ein sehr gelungener Konzertabend mit klasse, abwechslungsreicher Bandauswahl!
FIT FOR AN AUTOPSY
DARKEST HOUR
HERIOT
SYLOSIS
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