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BastiBasti im Gespräch: Kunst, KI und Klangwelten!

162516 Paranoyd Rock Szene Magazin
Credit: Oliver Freuwörth

BastiBasti, der charismatische Frontmann von Callejon, meldet sich am 31.10.2024 mit Spiral Tapes II, dem zweiten Teil seines Soloprojekts, eindrucksvoll zurück. Diese Veröffentlichung zeigt einmal mehr, dass seine Kreativität weit über musikalische Grenzen hinausgeht. Zwischen düsteren Klängen und künstlerischen Visionen entfaltet sich ein Werk, das tiefgründige Themen wie Künstliche Intelligenz, Spiritualität und menschliche Sehnsüchte beleuchtet. Im Interview spricht der vielseitige Künstler über seine Inspirationsquellen, die Botschaften hinter den Songs und was die Zukunft für sein Soloprojekt bereithält.

Wie hast du die ersten Reaktionen auf Spiral Tapes II erlebt? Gibt es bestimmte Rückmeldungen, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind? 

Generell muss ich sagen, dass das Feedback großartig war/ ist. Ganz oft höre ich, dass Spiral Tapes II nicht einfach zu verdauen ist, dafür aber länger im Gedächtnis bleibt und nicht so schnell vorbeizieht. Was will man mehr… 

Wie sieht dein kreativer Prozess aus, wenn du an deinen Soloprojekten arbeitest? Gibt es ein bestimmtes Ritual oder eine Routine, der du nachgehst? 

Tatsächlich nicht, bzw. mir ist kein richtiges Ritual bewusst. Obwohl- ein Kaffee zum Start muss sein, sonst fühlt es sich nicht wie „Arbeit“, sondern nach „Hochstaplerei“ an.  

Im Track HOLO thematisierst du die Beziehung zwischen Mensch und Künstlicher Intelligenz. Was hat dich dazu inspiriert? 

Das Thema KI und ihre verschiedenen Stufen fasziniert mich sehr, weil wir uns in diesem Prozess noch ganz am Anfang befinden. Ein Stoff, aus dem sowohl Träume im positiven als auch im negativen Sinne gemacht sind. Das Negative hierbei wird nicht die KI selbst sein – oder ist es nicht –, sondern, wie immer, wir Menschen: Wie gehen wir mit ihr um? Was machen wir daraus? Und wofür werden wir in Zukunft jegliche Verantwortung abgeben? Wie stark werden wir uns von uns selbst entkoppeln? Wir werden uns verändern – mal sehen, wohin die Reise geht. Mr. Spock hätte einfach nur gesagt: „Faszinierend.“

Menschenpark 2 setzt die Geschichte des ursprünglichen Tracks fort. Wie bist du auf die Idee gekommen, diese Erzählung weiterzuentwickeln und wieso überhaupt? 

Eigentlich sollte es ein acht Minuten langer, zweigeteilter Song werden. Da ich jedoch zumindest den ersten Teil als Single veröffentlichen wollte und lange Tracks beim Spotify-Algorithmus oft schlecht abschneiden, habe ich mich entschieden, das Stück aufzuteilen. Diese Anpassung hat der Qualität des Werks aus meiner Sicht keinen Abbruch getan – ganz im Gegenteil. Ich habe einen anderen Weg gefunden, der sich für mich stimmig anfühlt. Außerdem habe ich eine Vorliebe für Fortsetzungen.

Das Outro mit der Zeile „Ein guter Tag im Fleischanzug“ hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Was bedeutet dieser Satz für dich und wie spiegelt er das zentrale Thema des Albums wider? 

Es umschreibt eben jene Entkoppelung von sich selbst, die ich in HOLO angesprochen habe, recht gut. Als wüsste man nicht, wer man ist, als wäre man gefangen im Leben eines Fremden ohne zu wissen, was man will oder eben nicht. Als wären Geist und Körper getrennt und man lebt in einer Art Nebel. Der Outro-Text namens „Hieronymus“ ist eigentlich ein Gedicht, das ich mal geschrieben habe – es schien mir passend. 

Viele deiner Texte scheinen kritische Kommentare zu unserer Gesellschaft zu beinhalten. Was ist deine Sicht auf die Herausforderungen, vor denen wir in der heutigen Welt stehen? 

Fangen wir beim Klimawandel an – wenn sich hier nichts tut, wird es obsolet sein, wie sich Dinge wie KI, Gesellschaft, etc. entwickeln werden/ würden, weil es hierfür keine Grundlage mehr gibt. Für Musik und Kunst, wie wir sie heute kennen und wahrnehmen, sowieso nicht. Ein globaler Kraftakt ist die Herausforderung. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, aber der Realist in mir sieht mich gerade streng an. 

Du kümmerst dich um alles – vom Schreiben und Produzieren bis hin zum Artwork und den Videos. Ist dir diese All-in-One-Kreativkontrolle wichtig? Und falls ja, wieso? 

Es hat sich in den letzten Jahren einfach dahin entwickelt. Für mich ist es im Sinne eines Gesamtkunstwerks am einfachsten, wenn die kreativen Zügel in der eigenen Hand liegen. Trotzdem sind Kollaborationen jeglicher Art immer spannend und bringen einen persönlich weiter, siehe meine Zusammenarbeit mit Cornelius Dämmrich zum Musikvideo von Menschenpark. Zusätzlich rate ich aber jedem Künstler innerhalb der Musikbranche so gut wie möglich in allen Gewerken aufgestellt zu sein, weil Musik an sich deutlich weniger wert ist als früher und es dementsprechend auch weniger bis keine Budgets mehr für all das gibt, was um die Musik herum passiert. Streaming und Spotify sei Dank. 

Mit welchen Herausforderungen bist du als Solo-Künstler konfrontiert, die es bei der Arbeit mit Callejon nicht gab? Planst du, die Songs von Spiral Tapes II live aufzuführen? Wie stellst du dir die Inszenierung dieser Stücke vor? Gibt es da schon Ideen? 

Man arbeitet und entscheidet so gut wie alles alleine. Das kann Fluch und Segen sein, war im Falle meines Soloprojektes aber genau das, was ich wollte und brauchte. Ein zugegeben sehr eigenartiges musikalisches Ich zuzulassen, ohne auf Genres zu achten war hier der Ansatz und ich sage rückblickend mit ein wenig Stolz, dass mir das Unterfangen geglückt ist. Liebend gern will ich all das auf eine Bühne bringen – wann und wie muss ich mir noch überlegen – Jetzt heißt es erstmal wieder Vollgas in Richtung Callejon. 

Weitere Infos zu BastiBasti findet ihr in den Socials.

Mia Lada-Klein

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