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GROUND2A: Wo Hardcore auf Persönlichkeit trifft

GROUND2A
Photo Credit: Mia Lada-Klein

GROUND2A ist eine Hardcore-Punk-Band aus Hessen, Deutschland, die sich von groovigem New York Hardcore, melodischem Hardcore und Punk inspirieren lässt. In diesem Jahr standen sie beim Subwood Festival 2024 gemeinsam mit Bands wie Born From Pain, Noctune und Fahnenflucht auf der Bühne. Im Interview mit der Band sprechen wir über ihre Gründung, ihr erstes Debütalbum Communication und die persönliche Note in ihren Songtexten.

Ihr habt ja jetzt ein Album rausgebracht, das ist euer erstes, oder?

Ja, nach zwei EPs. Das kam im Sommer.

Es heißt Communication. Was hat es damit auf sich? Kommunizieren wir zu wenig? 

Vielleicht liegt es eher an der Art, wie wir kommunizieren. Die einen sagen was, die anderen verstehen es falsch. Wir haben vielleicht verlernt, Dinge zu hinterfragen und nicht alles schon vorzubewerten. Dadurch entstehen viele Missverständnisse.

GROUND2A  Subwood Festival : Credit  Kevin Richter
Credit: Kevin Richter

Vielleicht auch durch Social Media? Wir werfen jetzt ganz viele Vielleichts in den Raum. Ich habe oft das Gefühl, dass die Menschen nicht wirklich miteinander kommunizieren oder vielleicht auch verlernen miteinander zu kommunizieren. Wir kommunizieren viel übers Handy, schauen ständig drauf, aber es ist keine echte Unterhaltung. 

Der Nachteil ist dabei, dass man demjenigen nicht ins Gesicht gucken kann. Du hörst auch keinen Tonfall. Auch das ist schwierig, gerade bei geschriebenen Nachrichten, weil auch alles mit Ironie, Sarkasmus oder sonst irgendwas, was du halt sonst aufnehmen würdest, geht völlig verloren. Das ist schwierig und dadurch entstehen viele Missverständnisse und Sachen, die einfach so nicht passieren müssen.

Kommuniziert ihr in der Band viel miteinander oder, ich wage mich ganz weit aus dem Fenster, aber kommunizieren Männer überhaupt viel miteinander? Bei uns Frauen ist das häufig so, wir gehen einmal zusammen aufs Klo und sind danach die besten Freundinnen. 

Männer kommunizieren noch nonverbaler als Frauen. Aber wir als Band kommunizieren in der Band definitiv miteinander. Allein schon, was das Texten angeht. Wir haben drei oder vier Gruppen über verschiedene Themen, damit nichts untergeht, weil wir so viel schreiben. 

Okay, jetzt aber mal Butter bei die Fische. Welche Gruppen habt ihr genau? 

Also wir haben eine allgemeine Gruppe, dann haben wir eine Gruppe, die nur für Shows ist, also da geht’s nur um Termine. Dann haben wir eine Gruppe nur für Merch und eine Gruppe für Ersatzmusiker auch und dann noch eine Gruppe für Mitfahrgelegenheiten. Und noch eine Gruppe für Label-Menschen. 

Label-Menschen, auch schön. Ich mag die Wort-Kombi. 

Männer sind also sehr kommunikativ, aber auch sehr differenziert.

GROUND2A  Subwood Festival : Credit  Kevin Richter
Credit: Kevin Richter

Es ist aber offensichtlich sehr geordnet und sehr strukturiert bei euch. 

Mal mehr, mal weniger.

Könnt ihr ein wenig was zu euren Hintergründen erzählen? Euch gibt es ja noch gar nicht so lang. Zumindest nicht in der Formation, in der ihr gerade seid. 

Nein, uns gibt es seit Sommer 2021. War irgendwann mal ein Hirngespinst von uns beiden. (Nicolai Fetter und Stefan Kraft) Wir hatten eine Punkbank zusammen und wollten dann irgendwann nochmal Hardcore miteinander machen. Und dann kam der kleine hübsche Mann dazu (Micha Debus). Da wussten wir gleich, der macht auf jeden Fall mit. Unser ehemaliger Schlagzeuger war in andere Projekte verstrickt. Und da ich Carola schon vorher kannte, hatte ich die Idee, sie zu fragen und so hat sich das alles entwickelt. Das war im August 2022. Und unseren ersten Live-Gig hatten wir dann im Dezember 2022. 

Ihr habt ja quasi in einer „dunklen Zeit“ gestartet. Wie war das für euch?

Ja, absolut! Corona hat uns damals zusammengebracht. Wir beide (Nicolai Fetter und Stefan Kraft) kannten uns schon länger und hatten vorher eine Punkband. Wir haben oft darüber gesprochen, irgendwann eine Hardcore-Band zu gründen. Dann kam die Pandemie, und die Punkband ist irgendwie eingeschlafen. Da dachten wir, jetzt wäre ein guter Zeitpunkt, das Hardcore-Projekt anzugehen. Und so entstand Ground 2A – ein bisschen in den Resten der dunklen Zeit, als man sich schon wieder treffen durfte.

Punk und Hardcore sind ja bekannt für eine gewisse Direktheit. Welche Themen greift ihr in euren Songs, jetzt auch auf dem neuen Album, auf?

Unsere Texte sind nicht ganz so punklastig. Bei uns geht es viel um persönliche Themen und zwischenmenschliche Dinge – die „Kunst des Miteinanders“, wie wir es nennen. Es geht darum, wie man miteinander umgeht und wie man mit den Steinen auf dem Lebensweg umgeht. Es ist viel Verarbeitung dabei, aber auch ein starkes Gefühl von Familie und Zusammenhalt, was im Hardcore ja auch wichtig ist.

GROUND2A  Subwood Festival : Credit  Kevin Richter
Credit Kevin Richter

In euren Texten legt ihr also viel Persönliches rein und teilt einiges von euch. Wie fühlt es sich an, so offen zu sein?

Das ist ein Teil von uns. Natürlich macht man sich angreifbar, aber das ist auch der Reiz daran. Es geht darum, was uns bewegt, und das wollen wir teilen. Sonst würde ich es ja nicht singen. Klar könnte man plakative Sachen schreiben, aber das wäre nicht unser Ding. Wir wollen ehrlich sein und die Dinge so ansprechen, wie sie sind.

Ihr singt auf Englisch – warum nicht auf Deutsch?

Es ist einfach Geschmackssache. Englisch klingt für uns besser und man kann sich da ein bisschen mehr austoben, ohne dass es gleich überdramatisch wirkt. Deutsch ist im Gesang oft sperrig, und Englisch hat einfach den besseren Flow für das, was wir machen.

Wie läuft das Songwriting bei euch ab? Entsteht ein Song aus einem Riff oder einer Textidee?

Beides, aber meistens fängt Micha mit den Riffs an. Er macht den Großteil der Songideen fertig und dann feilen wir als Band daran weiter. Es läuft Hand in Hand, was gut funktioniert. Wir teilen uns die Aufgaben je nach Stärken.

GROUND2A  Subwood Festival : Credit  Kevin Richter
Credit: Kevin Richter

Abschließend jetzt mal eine totale Standardfrage an dich Carola, aber wie kommt man denn zum Schlagzeug? Es gibt ja tatsächlich leider nicht so viele Frauen am Schlagzeug. 

(Carola Schadi): Ich gebe nicht so viele Interviews, aber ja, ich habe das schon mal gehört. (lacht) Ich bin einfach mit dem Schlagzeugspielen aufgewachsen. Mein Vater hat auch Schlagzeug gespielt. So kam ich dazu.

Okay, ihr seid erlöst. Vielen Dank für eure Zeit. 

Weitere Infos zur Band Ground2A findet ihr in den Socials.

Mia Lada-Klein

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