Mark Morton, der Gitarrist von Lamb of God, hat nach über zwei Jahrzehnten in der Metal-Szene und einer Handvoll Grammy-Nominierungen nun ein neues Kapitel aufgeschlagen. Mit „Without The Pain“, seinem zweiten Soloalbum, zeigt er eine Seite, die den Kopf voller Metal-Riffs hinter sich lässt und stattdessen in den Southern Rock eintaucht – und das mit einem Sound, der erwachsener, aber keineswegs weniger wild ist.
Mark Morton und sein Auftakt
Bereits der Opener „Hell Back“ feat. Jaren Johnston von The Cadillac Three macht klar: Hier geht’s nicht um Moshpits und headbangen, sondern um Gitarrensolos, die den Schweiß auf die Stirn treiben und die Bandbreite von Mark Mortons musikalischen Fähigkeiten ausloten. Es ist ein gitarrenlastiger Einstieg, der das Album mit einem rauen, aber dennoch gefühlvollen Touch eröffnet.
Vielseitigkeit und Überraschungen
Danach wird’s mit „Brother“ feat. Cody Jinks erstmal etwas ruhiger, aber lange bleibt es nicht sanft. Denn der Titeltrack „Without The Pain“ feat. Matt James von Blacktop Mojo zieht wieder an und bringt erstaunlicherweise doch noch eine ordentliche Portion Rock-Härte mit.
„Without The Pain“ hat im Vergleich zu seinem Solo-Debüt „Anesthetic“ aber grundsätzlich nicht mehr viel mit den rockigen und metal-lastigen Klängen gemein. Es ist eine klare Wendung hin zu einem Southern Rock-Sound, der weitaus ruhiger und entspannter daherkommt.
„Kite String“ feat. Travis Denning bringt einen frischen und ruhigen Country-Vibe ins Spiel – ein unerwarteter Twist, der beweist, dass Mark musikalisch nicht alles zu verkniffen sieht. Ein Highlight auf dem Album ist definitiv „The Needle And The Spoon“ feat. Neil Fallon von Clutch. Das Gitarrensolo, dass hier um die Ecke kommt, ist technisch beeindruckend und ein Genuss für alle, die auf kunstvolle Soli verstehen.
„Home“, der abschließende Track, ist dann nochmal ein emotionaler Höhepunkt. Mit einem Kinderstimmen-Intro und Travis Denning als Feature schließt das Album ab – ruhig, aber kraftvoll.
Ein Album mit Substanz
„Without The Pain“ von Mark Morton ist kein klassisches Moshpit-Album, sondern eher etwas für Musikliebhaber, die sich nicht nur von Lautstärke beeindrucken lassen, sondern tief in die Details eintauchen. Er liefert hier eine erfrischende Mischung aus Southern Rock, Country und Hard Rock, die vor allem für diejenigen ein Genuss ist, die mehr vom Leben und der Musik erwarten als nur Krach.
Paranoyd Point Check: 8 von 10
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