Am 11.06.2025 waren die Hardcorelegenden von HATEBREED zu Gast im Schlachthof Wiesbaden. Auf ihrer „European Savagery Tour“, waren neben Carcass auch verschiedene Bands als Opener dabei, hier in Wiesbaden waren das die Ingolstädter von Waves Like Walls.
Man merkte aber, dass dies der Mittwoch nach Rock am Ring war, und dass zeitgleich noch die Thrash-Urgesteine Exodus in Frankfurt spielten, der VVK war verhalten, wie man von der Security so hörte. Deswegen war, als Waves Like Walls um 19:30 die Bühne betrat, die Halle leider noch verhältnismäßig wenig gefüllt, dies hinderte die 4 Jungs aber nicht, trotzdem von Anfang an Vollgas zu geben und von Sekunde eins an, die Anwesenden zu motivieren sich zu bewegen und Stimmung zu machen.
Der Sound des Quartetts lässt sich am ehesten in Richtung The Ghost Inside beschreiben, aber mit deutlich eigener Note und kein billiger Abklatsch. Sänger Michael animierte die Leute ohne Probleme und die die da waren, hatten auch richtig Lust die Band zu feiern. Die Action auf und abseits der Bühne war immens und beim finalen Song „Keep Fighting“ ließ es sich Michael auch nicht nehmen, selbst ins Publikum zu kommen und den ein oder anderen Moshpit zu starten. So kann man mal einen Hardcore Abend beginnen! Nach knapp 30 Minuten waren Waves Like Walls dann fertig.
Carcass liefern kompromisslosen Deathmetal
Next up waren die Grind/Deathmetal Legenden von Carcass. Die Briten, die schon seit 1985 aktiv sind, konnten die Energie von Waves Like Walls nicht ganz fortführen, was aber natürlich auch an den unterschiedlichen Stilen liegt, und das ist hier Meckern auf ganz hohem Niveau.
Das Quartett rund um Jeff Walker zeigte trotzdem viel Energie und dass sie in Spiellaune waren. Fette Headbangerriffs, treibende Drums und abgefahrene Gitarrensoli, dazu Jeffs Stimme sind auch heute noch eine verdammt gute Kombination zum Moshen und Headbangen und vom Publikum wurden die Briten sehr gefeiert. Trotz der knapp 40 Minuten Spielzeit, war die Anzahl der Lieder aufgrund ihrer Länge sehr überschaubar. Aber es wurde auch während den Songs niemals langweilig oder zu repetitiv, da Carcass sehr gute Songwriter und sind und ihren Songs Komplexität und Abwechslung geben.
Hatebreed feiern 31 Jahre Hardcore-Geschichte
Um 21:45 Uhr kamen dann unter lautem Jubel Hatebreed auf die Bühne und schon die überdimensionale Dämonenfigur mit zwei Streitkolben vor dem Backdrop ließ erahnen, was kommt: brachiale Power und eine Band in absoluter Spiellaune. Als Jamey schon mit „Now is the time for me to rise“ anfängt, ist die mittlerweile deutlich mehr gefüllte Halle am Kochen und singt und grölt direkt die Lyrics zu „I Will Be Heard“ mit, was ein geiler Auftakt. Da fiel es schon fast schwer, sich auf das Fotografieren zu konzentrieren.
Von Sekunde eins gibt es Moshpits, Circle Pits, Crowdsurfer und eine riesige Hardcore Party. Lob auch mal wieder an die Security, die zu jederzeit den Überblick hatte, die Crowdsurfer sicher auffing und alles unter Kontrolle hatten. Jamey versprach zum einen, dass bald ein neues Album kommt und zum anderen, dass heute von mindestens ein Song von jedem Hatebreed Album gespielt wird. Mit einem langgezogenen „ooooold Shit“ wurde immer wieder während des Sets die mittlerweile 31-jährige Bandgeschichte zelebriert.
Eines der vielen Highlights war, als die Band sagte, dass mittlerweile ja jeder eine Wall of Death macht und sie sich mal eine Abwechslung überlegt haben und die „Balls of Death“ loslassen. Die „Balls of Death“ sind zwei riesige aufblasbare Kugeln, die vom Publikum durch die Luft geworfen wurden, wirklich mal eine witzige Abwechslung. Das große Finale war dann der Komplettabriss zu „Destroy Everything“ und nach knapp 60 Minuten ein furioses Ende. Ein wirklich sehr geiler Konzertabend, jederzeit wieder!
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