Der Schlachthof Wiesbaden feiert dieses Jahr 30-jähriges Bestehen als Konzert Location, also eine gute Gelegenheit, euch die Location näherzubringen.
Am 5. Dezember 1994 fand die erste Veranstaltung im, wie der Name es schon vermuten lässt, umgebauten alten Schlachthof statt.
2012 wurden aufgrund von Auffälligkeiten die Gebäude abgerissen und mithilfe der Stadt Wiesbaden eine Halle, die 2400 Besucher fassen kann, und das Kesselhaus mit 300 möglichen Besuchern neu gebaut. Das Kesselhaus grenzt an einen alten, unter Denkmalschutz stehenden Wasserturm, der auch das charakteristische Logo des Schlachthofes ist und in Wiesbaden mit seinen über 100 Jahren nahezu ein echtes Wahrzeichen ist. Trotz des Abrisses wurden in den neu errichteten Gebäuden Hinweise auf den ‚alten‘ Schlachthof untergebracht. Im Wasserturm befindet sich mit dem 60/40 auch eine kleine Speisegaststätte.
Außerdem gibt es dort Proberäume für bis zu 50 Bands und 5 Werkstätten/Ateliers für Künstler. Er ist das größte soziokulturelle Zentrum Hessens und wird auch heute noch als Kollektiv betrieben, was bedeutet, dass sich jeder Mitarbeitende aus dem Kernteam in Arbeitsgruppen und im regelmäßig tagenden Plenum an der Zukunft beteiligen kann.
Es finden über 450 Veranstaltungen mit annähernd 300.000 Besuchern pro Jahr statt, und nicht nur Konzerte. Neben regelmäßigen Poetry-Slams gibt es auch kulinarische Veranstaltungen sowie politische Veranstaltungen, Awareness, Lesungen, Theaterstücke, Flohmärkte und vieles mehr. Nicht alle Veranstaltungen des Schlachthofes finden in der Halle oder dem Kesselhaus statt, sondern auch beispielsweise in der Ringkirche, der Stadthalle Offenbach, der Jahrhunderthalle Frankfurt oder auch dem Kurhaus Wiesbaden.
Deutschlandweit bekannt ist der Schlachthof vor allem für sein Punk/Hardcore- und Metalcore-Line-up, allerdings finden Konzerte aller erdenklichen Genres statt. Von Pop zu Hip-Hop, von Black Metal zu Techno und alle erdenklich dazwischen liegenden Genres. Aber für alle Veranstaltungen gilt, dass es keinen Platz für Homophobie, Rassismus, Sexismus und Intoleranz gibt, und dies wird lautstark mit Bannern und Plakaten kommuniziert und gelebt. Der Schlachthof ist ein Safe Space für jeden und jeder ist willkommen.
Hervorzuheben ist, dass es im Schlachthof bei einigen Veranstaltungen Awareness-Teams gibt, bei denen sowohl das Personal als auch Security auf Awareness geschult sind und man sich jederzeit bei allen melden kann, wenn man Hilfe benötigt, und diese auch sofort bekommt. Die gesamte Crew ist superfreundlich und hilfsbereit. Außerdem ist die Security die einzige, die ich kenne, die richtig Spaß an Crowdsurfern und Moshpits hat und von mehreren Bands auf der Bühne für ihre gute Arbeit gelobt wird.
Lage technisch ist der Kulturpark, in dem der Schlachthof steht, sehr gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Wenige hundert Meter entfernt ist der Hauptbahnhof und über einen gut beleuchteten Fuß-/Radweg von dort in wenigen Minuten zu erreichen. Kostenpflichtige Stellplätze für Autos gibt es am Hauptbahnhof und am Privatparkplatz der Stadtwerke. 24 Stunden Parken kosten auf diesen 4-5 €. Bei vielen Veranstaltungs-Tickets ist auch die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel im RMV für den Veranstaltungstag mit inbegriffen.
SCHLACHTHOF
KULTURZENTRUM SCHLACHTHOF WIESBADEN E.V.
MURNAUSTR. 1, 65189 WIESBADEN
Seit 1994 kollektiv und unabhängig.
Gegen Diskriminierung, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und Homophobie
Tel: 0611-97445-0
Fax: 0611-97445-20
E-Mail: info@schlachthof-wiesbaden.de
Bürozeiten: Mo.–Fr., 9:00-17:00
Bilder im Text: Kevin Richter
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