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Dark Sky: Backstage beim Masters of Rock

Dark Sky
Miriam Breuninger

Die 20. Ausgabe des internationalen Open-Air-Rockfestivals Masters of Rock fand vom 11. bis 14. Juli 2024 in der idyllischen Kulisse der Rudolf-Jelinek-Likörfabrik in Vizovice statt. Als Headliner zogen dieses Jahr die Metal-Ikonen Judas Priest und Bruce Dickinson, der charismatische Frontmann von Iron Maiden, die Massen an. Auch Avantasia, das gefeierte Metal-Oper-Projekt von Tobias Sammet, sowie die deutschen Heavy-Metal-Pioniere Accept waren mit von der Partie. Neben diesen großen Namen rockten zahlreiche weitere Bands die legendäre Ronnie James Dio Stage, darunter am 12. Juli die deutsche Heavy-Metal-Band Dark Sky aus Rottweil, Baden-Württemberg. Im Interview plauderte ich entspannt mit Sänger und Frontmann Frank Breuninger über das Festival, die Eindrücke des Tages und die Bedeutung von Songs.

Wie war eure Anfahrt? Woher kommt ihr gerade? 

Tatsächlich kommen wir gerade aus Rottweil, von zu Hause. Wir haben letzte Woche bei einem Festival mit Kissin‘ Dynamite gespielt und hatten danach ein paar Tage frei. Am Donnerstag sind wir dann direkt hierher nach Tschechien gefahren, damit wir pünktlich ankommen.

Du hast vorhin erwähnt, Judas Priest war die Band deiner Jugend. Wie fühlt es sich an, jetzt mit ihnen auf der Bühne zu stehen? Kommt dir das überhaupt real vor?

Es ist schon elektrisierend. Ich habe die ganzen Tage immer darüber nachgedacht, wie das wohl sein wird. Ich habe Judas Priest das letzte Mal gesehen, als ich 16 war. Das ist jetzt echt schon eine Weile her. Jetzt bei diesem Festival mit ihnen zu spielen, ist einfach unglaublich. Eigentlich hätten wir nächste Woche noch ein Festival in Bukarest gehabt, aber das hat sich zerschlagen. Deshalb genieße ich es heute umso mehr, dass wir sie noch einmal sehen.

Darf ich fragen, wie lange das her ist? Wie alt bist du? Vom ersten Konzert bis heute, wie viele Jahre sind vergangen?

Also, normalerweise würde ich sagen 20 bis 30 Jahre. Das ist nicht so ganz an der Wahrheit, aber das kann man so gelten lassen.

Ist Judas Priest für dich heute das Highlight oder ist es das Spielen an sich hier? Ist das dein erstes Masters of Rock?

Es ist tatsächlich mein drittes Konzert in Tschechien. Letztes Jahr haben wir schon beim Winter Masters gespielt, was für mich ein Highlight war und vor ein paar Wochen beim Metalfest in Pilsen. Aber ja, beim Masters of Rock zu spielen, ist natürlich etwas Besonderes, vor allem zum ersten Mal. Ich hoffe, dass wir nächstes Jahr wieder dabei sein können. Was Judas Priest angeht, ist es schon was Besonderes für mich, weil es eine meiner Jugendbands ist, so wie AC/DC oder Europe. Tatsächlich hatten wir vor ein paar Jahren ein Konzert mit Europe zusammen. In meiner Liste fehlen jetzt nur noch Bon Jovi und Kiss. Kiss wird wahrscheinlich nicht mehr klappen, aber an Bon Jovi arbeiten wir gerade. Wenn das mit Bon Jovi und seinem Gesang klappt, dann stehen die Chancen gar nicht schlecht.

Du bist ja auch Sänger. Hattest du Gesangsunterricht?

Ja, ich bin Sänger. Früher war ich Gitarrist in der Band, aber ich habe schon in meiner Kindheit im Schulchor gesungen und Trompete gespielt, was mein Zwerchfell gut trainiert hat. Bevor ich Leadsänger wurde, hatte ich als Gitarrist tatsächlich ein paar Jahre Gesangsunterricht. Das hat mir sicherlich geholfen.

Wie kam es dazu, dass du zum Sänger wurdest?

Das war tatsächlich eine ziemlich lustige Geschichte. Bei Dark Sky war ich ursprünglich Gitarrist, Keyboarder und Songwriter. Unser damaliger Sänger hatte irgendwie die Motivation verloren und wir suchten nach einem neuen Sänger. Leider haben wir niemanden gefunden, der wirklich gepasst hat. Da habe ich mir gedacht, dass es naheliegend wäre, wenn ich den Gesang übernehme und wir stattdessen einen neuen Gitarristen suchen. Das war letztendlich einfacher.

Was ist für dich das Highlight von Festivals? Ist es das Zusammensein mit den anderen oder einfach die Ehre, hier zu sein?

Zunächst einmal ist es wirklich toll, auf dem Festival zu sein, sowohl mit anderen Musikern als auch mit meinen Jungs aus der Band. Die Zeit, die wir gemeinsam verbringen, sei es im Nightliner, im Bus oder wie gestern im Van, weil wir kein Equipment mitnehmen mussten, ist einfach wertvoll. Natürlich genießen wir es, auf der Bühne zu stehen, aber das Festival selbst hat eine besondere Atmosphäre. Es ist großartig, so viele Menschen zu treffen, einige immer wieder und andere neu kennenzulernen. Das hat etwas Familiäres, aber es bleibt auch spannend. Ich genieße das total.

Wie ist es für dich auf der Bühne? Was ist der schönste Moment als Musiker? Ist es der Augenblick, wenn alles anfängt, die Leute mitmachen, oder wenn alles vorbei ist?

Ich genieße das wirklich seit dem ersten Moment, seit ich Musik mache. Ich bin immer unglaublich nervös, bevor es losgeht. Da stehe ich am Bühnenrand, höre das Intro, halte meinen Mikroständer fest und sage ein letztes Stoßgebet. Dann renne ich auf die Bühne, und ab dem Moment ist es wie ein Film, der abläuft. Es ist unbeschreiblich, wenn du deine Songs singst, die du Jahre zuvor im Studio aufgenommen und komponiert hast. Dieser Moment, wenn alles zusammenkommt, ist einfach magisch.

Bist du wirklich immer noch nervös?

Immer. Ehrlich gesagt, glaube ich, wenn ich nicht mehr nervös wäre, wäre etwas falsch. Es ist keine Angst vor den Menschen, sondern eher die Nervosität, ob alles klappt. 

Hast du spezielle Rituale, um dich zu beruhigen, oder ziehst du dich vor dem Auftritt zurück?

Normalerweise habe ich ein kleines Ritual. Ich nehme eine Tablette, die den Hals und die Stimmbänder ein wenig beruhigt, trinke etwas Wasser und spreche ein kurzes Gebet. Danach habe ich ein paar ruhige Momente mit den Jungs und dann geht es los. Heute war es etwas schwieriger, weil wir vor dem Soundcheck ein bisschen Stress hatten, aber normalerweise hilft mir das Ritual sehr, mich zu fokussieren.

Bist du als Sänger auch derjenige, der die Songs schreibt?

Ja, das bin ich tatsächlich. Bei der letzten CD habe ich zwar unseren Produzenten für die Vorproduktion stark mit eingebunden, aber die grundlegenden Songideen kommen von mir. Diese Songs sind wie meine Babys und deswegen ist es für mich besonders emotional, sie zu performen.

Ist das nicht auch schwierig, wenn du so persönliche Erlebnisse in die Texte einfließen lässt? Macht dich das nicht verletzlich? Andererseits interpretiert das Publikum die Songs oft anders und verbindet sie mit eigenen Erlebnissen.

Ja, auf jeden Fall. Manchmal ist es schon so, dass es mich auf der Bühne emotional übermannt. Ich erinnere mich an ein Konzert, bei dem ich Tränen in den Augen hatte und mich umdrehen musste, um meine Fassung wiederzufinden. Es kann wirklich überwältigend sein. Aber genau das macht es auch so besonders.

Danke Frank für deine Zeit. 

Mia Lada-Klein

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