Am 1. August 2024 verwandelte sich die historische Zitadelle Spandau (ja, das gehört tatsächlich noch zu Berlin!) in eine Festung musikalischer Urgewalt. 30 Jahren nach der selbst betitelten ersten Veröffentlichung „Korn“ brachten die Pioniere des Nu-Metal die Jahrhunderte alten Mauern mit ihrem durchdringenden Sound zum Vibrieren. Rund 10.000 Fans strömten an diesem warmen Sommerabend zum ausverkauften Konzert am Rande der Hauptstadt.
Die Zitadelle Spandau, bekannt für ihre mittelalterliche Atmosphäre, bot eine beeindruckende Kulisse für das Konzert. Der Kontrast zwischen der historischen Architektur und dem modern harten Sound von Korn schuf eine nahezu surreale Stimmung.
Bevor KORN die Bühne stürmte, wärmte die kanadische Metal-Band Spiritbox das Publikum eindrucksvoll auf. Ihr Auftritt war mehr als nur ein Opening Act – es war eine eigenständige, beeindruckende Show, die viele Fans neugierig auf mehr machte. Das 2018 gegründete Quartett bewies, dass sie zu den neuen aufstrebenden Kräften des modernen Metal zählen.
Nachdem die Vorband die Messlatte hoch angesetzt hatte, erntete Korn tosenden Jubel, als die ersten Klänge ihres Intros „Rotting in Vain“ ertönten. Frontmann Jonathan Davis war in Topform und zog das Publikum mit seiner stimmlichen Bandbreite von leisen, emotionalen Momenten bis hin zu aggressivem Schreien in den Bann.
Die Band präsentierte eine ausgewogene Mischung aus Klassikern wie „Got the Life“ und „Falling Away from Me“ sowie neueren Tracks wie „Start the Healing“ vom aktuellen Album „Requiem“. Besonders beeindruckend war die Darbietung von „Shoots and Ladders“, bei der Jonathan Davis mit dem Spielen eines Dudelsacks für Gänsehaut sorgte.
Die Bühnenshow war ein besonderes Highlight: Der Frontmann stach mit seinem glitzernden Korn-Adidas-Ralleyestreifen-Jogginganzug und mit dem markanten Alien-Mikrofonständer heraus. Nach Sonnenuntergang kamen die zahlreichen Bildschirme auf der großen Bühne der Zitadelle eindrucksvoll zur Geltung und verschafften auch den weiter hinten stehenden Fans obendrein das visuelle Miterleben der Performance der Kalifornier.
Als Korn das Set mit einer kraftvollen Version von „Freak on a Leash“ beendeten, war der Jubel ohrenbetäubend. Die Zugabe mit „Twist“ und „Divine“ bot den Fans ein letztes, intensives Feuerwerk aus Sound und Energie.
Korns Konzert in der Zitadelle Spandau war nicht nur ein musikalisches Highlight, sondern auch ein emotionales Erlebnis. Die einzigartige Atmosphäre des Veranstaltungsortes und die elektrisierende Performance der Band machten diesen Abend zu einem unvergesslichen Ereignis. Korn bewiesen mit Nachdruck, warum sie nach all den Jahren immer noch zu den Giganten (und Begründern) des Nu-Metals zählen. Wer dabei war, wird diesen Abend so schnell nicht vergessen.
Korn
Spiritbox
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