Fast still und heimlich haben Bring Me The Horizon ihr lang ersehntes neues Album veröffentlicht, ein einziger Tag lag zwischen der Ankündigung und dem tatsächlichen Release am 24. Mai. Wir haben’s angehört und finden: Das Warten hat sich gelohnt.
„POST HUMAN: NEx GEn“ ist der erste Longplayer seit 2019 und das siebte Studioalbum in der mittlerweile 20-jährigen Bandgeschichte. Die Vorab-Singles „DArkSide“, „Kool-Aid“, „LosT“ und „sTraNgeRs“ haben das Album im Grunde angemessen eingeläutet. Der Sound ist durchdringend und voller Kontraste, und man kommt nur schwer umhin, mit hochgerissenen Armen direkt mitgrölen zu wollen. Das Artwork im Manga-Style ist futuristisch und erinnert an Oli Sykes‘ Modemarke Drop Dead. Japanische Einflüsse finden sich auch in der Musik wieder, zum Beispiel im absoluten Banger „Top 10 staTues tHat CriEd bloOd“.
Und überhaupt ist das Album sehr experimentell. Nicht ein Song ist dabei, in dem nicht mehrere Musikstile miteinander vermischt werden. Von Metalcore über Drum’n’Bass bis hin zu hymnenartigen, poppigen Refrains ist alles vertreten. Und immer, wenn man denkt, man kann den Fuß selbstbewusst im richtigen Takt mitwippen, kommt was Neues um die Ecke. Generell gilt: bisschen Videogame-Sound, viel Schlagzeug. Oli Sykes zeigt die ganze Range seiner unnachahmlichen Stimme: In bewährter Emo-Manier grölt er sich die Seele aus dem Leib, singt aber auch in fast ungewohnt hohen Tonlagen. Wie auch die 2020 erschienene Vorgänger-EP POST HUMAN: SURVIVAL HORROR ist auch NeX GEn ein Konzeptalbum. Laut Band soll es insgesamt vier davon geben, die alle aufeinander aufbauen, wobei man sich die härteren Sachen bis zum Schluss aufhebe.
Auch auf diesem Album gibt es einige Features, zum Beispiel „limOusIne“ feat. Aurora. Und wer dabei an die elfengleiche Stimme vom Frozen-Soundtrack denkt, ist zwar theoretisch auf dem richtigen Dampfer, wird aber durchaus überrascht sein. Die Stimme der Norwegerin erinnert hier eher an Hayley Williams von Paramore und ergänzt sich mit Oli Sykes ganz wunderbar. Weitere Gast-Stars sind die Metalcore-Band Underoath, Rapper Lil Uzi und Daryl Palumbo, Sänger der Post-Hardcore Band Glassjaw.
Kleiner Tipp noch zum ersten Anhören des Albums: Die einzelnen Songs gehen nahtlos ineinander über. Wer den Shuffle-Modus normalerweise aktiviert hat, sollte ihn hier unbedingt mal ausschalten.
TRACKLIST
1. [ost] dreamseeker
2. YOUtopia
3. Kool-Aid
4. Top 10 staTues tHat CriEd bloOd
5. liMOusIne ft AURORA
6. DArkSide
7. a bulleT w/ my namE On ft Underoath
8. [ost] (spi)ritual
9. n/A
10. LosT
11. sTraNgeRs
12. R.i.p. (duskCOre RemIx)
13. AmEN! ft Lil Uzi Vert & Daryl Palumbo of Glassjaw)
14. [ost] p.u.s.s.-e
15. DiE4u
16. DIg It
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