Mit Silent Key zeigt Wexford eine ganz eigene Herangehensweise an Punk und Post-Hardcore. Das am 23. August erschienene Studioalbum umfasst 13 Songs und knapp 44 Minuten Spielzeit. Der Sound ist geprägt von treibenden Rhythmen, markanten Gitarren und rohem Gesang, was besonders im Track Never Give Up the Fight zur Geltung kommt. Die Songs Moving On und Beaches bieten eine sanftere Seite und lassen die punkige Härte vermissen, während Falling poppigere Elemente hinzufügt und Dirty Habit eine ruhige Ballade präsentiert.
Punk mit überraschender Zurückhaltung
Obwohl Wexford im Punk verwurzelt sind, überrascht Silent Key mit einer unerwartet nachdenklichen und fast melancholischen Grundstimmung. Das Album verzichtet auf die übliche aggressive Lautstärke und Energie des Punk-Genres und setzt stattdessen auf ein subtiles Klangbild. Dabei sind es vor allem die markanten Gitarrenlinien, die in fast jedem Song in den Vordergrund rücken und die rauen, unpolierten Klangstrukturen betonen. Die Gitarren tragen maßgeblich zur Atmosphäre bei und ersetzen weitgehend die sonst genretypischen, treibenden Drums und aggressiven Beats.
Silent Key verzichtet auf plakative Höhepunkte und setzt stattdessen auf subtile und eingängige Melodien, die im Gedächtnis bleiben. Auch wenn die ganz großen, lauten Momente fehlen, so bieten Songs wie Cold Inside derart eingängige Rhythmen, dass sie zum erneuten Anhören einladen.
Eine persönliche Hommage mit emotionalem Abschluss
Silent Key hat für die Band aber nicht nur eine musikalische, sondern eine tiefere, persönliche Bedeutung: Der Albumtitel ist eine Hommage an einen engen Freund und Mentor des Bassisten Shawn Daley, der während der Aufnahme verstarb. Im Amateurfunk bezeichnet ein „stiller Schlüssel“ (Silent Key) einen verstorbenen Operator, dessen Morsecode-Schlüssel nun stumm ist. Im emotionalen Schlusstrack Save Some Face ist eine echte „stille Schlüssel“-Zeremonie zu hören, die Shawns Freund ehrt und das Album mit einem bedeutungsvollen Moment abschließt.
Wexford wagt hier eine eher leise, aber dafür nachdenkliche Interpretation des Punk-Genres. Silent Key bietet keinen klassischen Punksound, überzeugt aber durch atmosphärische Rhythmen und authentische Tiefe – ein Album, das seinen eigenen Weg geht und bei genauerem Hinhören seine Stärke entfaltet.
Tracklist:
Change Your Mind
Never Give Up the Fight
Moving On
Beaches
Falling
Dirty Habit
Lost Generation
Ode to the Battleground
Chariots
Scent of Maple
Cold Inside
Regress
Save Some Face
Weitere Infos zur Band Wexford findet ihr in den Socials.
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