WE ARE BACK!
Mit diesen Worten begrüßte Jonathan Vigil das Publikum bei ihrer Comeback-Show in Los Angeles. Warum Comeback-Show? Im Jahr 2015 war The Ghost Inside auf Tour in einen schweren Unfall verwickelt, bei dem die Fahrer des Fahrzeugs um Leben kamen und Drummer Andrew Tkaczyk ein Bein verlor! Lange Krankenhausaufenthalte und der unfassbare Wille, wieder auf der Bühne stehen zu wollen, machte es der Band schließlich möglich, wieder Konzerte zu spielen und tatsächlich wieder weltweit auf Tour zu gehen. Zwar abgedroschen, aber in diesem Fall wahr, wie eh und je: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!
Der Weg führt die Band im Jahr 2024 auch endlich wieder auf Tour nach Deutschland. Mit im Gepäck zwei Bands, die zu The Ghost Inside perfekt passen: Boundaries und Gideon. Beide Bands sind mit ähnlicher Energie unterwegs und wetzten die Messer im Schlachthof für den Hauptgang.
Die Stimmung im vollen Schlachthof war von Beginn an super! Man merkt, die Leute haben Bock! Leider bekam ich von Boundaries und Gideon nicht allzu viel mit, da es Probleme mit meinem Fotopass gab und ich mehr unterwegs und am Fragen und Organisieren war, als Musik anzuhören oder geschweige denn Fotos zu machen. An dieser Stelle ein dickes fettes Dankeschön an das Team vom Schlachthof, das sich mega bemüht hat, mir bis zum Headliner meinen Pass zu besorgen. Vielen Dank für euer Engagement!
Dann aber der Headliner! Vom ersten Song an schwappte die Energie aufs Publikum über! Der Sound war perfekt, die Songauswahl der Kalifornier auch! Es ging kreuz und quer durch alle Alben. Mit dem Opener „Death Grip“ hauen die Jungs direkt einen der stärksten Songs ihres aktuellen Albums „Searching for Solace“ raus. Man konnte es kaum glauben, was die Band da hinzimmerte. Sowas von tight und on point. Mega!
Weiter ging es im Set mit Klassiker von „The Great Unknown“ und „Dear Youth“. Bei letzterem Song verteilte sich die Gänsehaut rasend schnell, als die Fans lauthals anfangen, mitzusingen. Ein wunderschöner Moment! Von diesen Momenten sollten noch einige folgen.
Auf den Song „Dark Horse“ folgte „Pressure Point“, über den ich mich persönlich extrem gefreut hatte, da er eine unglaubliche Energie versprüht! Das dachte sich auch der Crowdsurfer, der gefühlt zum zehnten Mal an uns vorbeilief. Die Halle kochte.
WHAT DO STAND FOR?! schrie die ganze Halle beim Song „Between the Lines“. Ein nach wie vor gefeierter Song aus der Anfangszeit der Band.
Den Abend beendete die Band mit einem amtlichen Dreierpack aus „Avalanche“, „Aftermath“ und „Engine 45“.
Ich weiß nicht, ob es die ganze Story um den Unfall ist, aber diese Band triggert emotional einfach heftig! Blutige Gesichter sieht man nach Hardcore-Shows öfters, aber Tränen in den Augen und ein Grinsen auf den Lippen eher seltener. Aber genau das macht es aus. Musikalische Härte, Energie und echte Emotionen. Und dafür lieben die Fans The Ghost Inside. Danke für diesen hammer Abend!
Benjamin Uhle
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