Wenn ich an Magie denke, dann denke ich an die Angst und die Furcht, die sie auslösen kann, aber eben auch an die Faszination und die Schönheit, die sie umgibt. Einen spannenden Mix aus all diesen Attributen wollen uns die Italiener von „REQUIEM’S EMBRACE“ mit ihrer Debüt Ep „Nightmares And Fairytales“ bieten.
Gegründet wurde die Symphonic Powermetal Band von Gitarrist Alex Mele (Kaledon) und Sängerin Eleonora Damiano (ex-Epinikion). Zu diesem talentierten Line-up gehören außerdem Bassistin Silvia Pistolesi (Hellucination), Gitarrist Francesco Ciancio (Kaledon), Keyboarder Fabio Bernardi (River Of Change) und Schlagzeuger Manuele Di Ascenzo (Imperial Age). Nachdem die Band nun beim renommierten Label Sleaszy Rider Records unterschrieben hat, konnte sie nun ihren ersten Release, mit der drei Songs starken „Nightmares and Fairytales“ feiern. Das Machwerk befindet sich im gewohnten Powermetal Terrain mit symphonischem Unterton, fokussiert sich hier aber, laut eigenen Angaben, eher auf einen sehr melodischen Ansatz. Was wird uns hier erwarten? Finden wir es heraus.
Lady Foxglove bittet um Gehör
Eröffnet wird die Ep mit dem epochalen Opener „Lady Foxglove“. Die ausgedehnten Keyboard Elemente von Fabio Bernardi geben dem ganzen eine magische Atmosphäre und tragen den Song hin zu einem kreativen Opener Riff, das durch den Doublebass von Manuele Di Ascenzo unterstützt wird. Eleonora Damianos kraftvolle Stimme setzt ein, hier hätte ich mir allerdings einen spannenderen Aufbau dahin gewünscht, es fiel leider etwas flach. Dafür bekommen wir im weiteren Verlauf aber leidenschaftliche Vocals, die gelegentlich durch den Einsatz von zweistimmigen Parts, dem ganzen noch mehr Tiefe geben. Die Gitarren von Alex Mele und Francesco Ciancio gehen eine angenehme Symbiose ein, was dem Opener wirklich guttut.
Der nächste Song kommt in Form von „Scarlet Meadows“ daher, es bietet diese typische stimmungshebende Klangkulisse, die man in einem Powermetal Song erwarten würde, aber dennoch versucht die Combo hier ihren eigenen musikalischen Faden mit einzuweben, dies machen sie in weiten Teilen auch sehr gut. Der Up-Tempo Song treibt gut nach vorne und lädt zum Headbangen ein, besonders der Doublebass Stakkato von Manuele ist essenziell im Sound für diesen Track. Ebenso wartet „Scarlet Meadows“ mit einem tollen Solo vor der Bridge auf, in der Bridge verfestigt sich für mich weiter der Eindruck, als ich die Backing Vocals vernehme, dass die warme Stimme von Eleonora positiv davon profitiert, wenn sie gesanglich unterstützt wird.
Der Vorhang auf „Nightmares and Fairytales“ fällt mit dem Closer ‚Nightmare‘. Gleich zu Beginn des Songs wird klar, hier geht es härter zu. Alleine das Arrangement der Instrumente klingt rauer und mit mehr Leidenschaft. Auch steigt in mir der Verdacht hoch, dass ich dieses Riff irgendwo her kenne, leider kommt mir nicht in den Sinn woher, vielleicht wisst ihr ja mehr. Besonders der Mittelteil bleibt hier im Gedächtnis, mitreißende Melodien, mit einem sehnsüchtigen Unterton, treffen auf kernige Gitarrenleads und eine fordernde Bassline. Die Energie nimmt deutlich auf, während des instrumentalem Intermezzos und gipfelt abermals in einem schnell gespielten und interessanten Solo. Im Gesamtbild ist ‚Nightmares‘ das stärkste Stück auf der Debüt Ep. Das Klangkonzept bietet noch einmal die Möglichkeit für die Band alles zu geben und das nutzen sie auch. Sowohl gesanglich zeigt Damiano hier ihre überzeugendste und beste Arbeit (zumindest meiner Meinung nach), aber auch der Rest der Band steht ihr hier in nichts nach und spielt mit einer Passion und Härte, die sie sich schon zu Anfang der Ep hätten trauen sollen zu spielen. Das ist definitiv mein Favorit auf diesem Machwerk.
Fazit:
Was ist nun abschließend zu REQUIEM’S EMBRACE und ihrer Debüt Ep „Nightmares and Fairytales“ zu sagen? So ein Erstlingswerk ist ja immer mit einer Menge Gedanken und Ängste, so wie jeder Release, mit sehr viel Arbeit verbunden. Die Combo aus Italien hat sehr viel richtig gemacht und ihren Powermetal mit Symphonic Elementen, mit viel Sympathie und Melodic vorgestellt. Sie haben Raum zur Entwicklung und der Entfaltung gelassen, arbeiten sollte die Band am Spannungsaufbau als auch am Verfeinern des Gesangs und der Harmonie im Gesamtbild. Ich freue mich auf zukünftige Erscheinungen. Gebt der Band eine Chance und hört ohne Vorbehalt rein.
Für Fans von Amberian Dawn, Edenbridge, Magica.
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