Im Jahr 2020 formierte sich die aufstrebende Punkrock-Band „GLAD WE MET“ aus Tübingen. Nach einer kreativen Reise voller Leidenschaft und Hingabe veröffentlichte sie im Dezember 2023 stolz ihr Debütalbum gleichen Namens. Das Album, das von der Band eigenhändig geschrieben, arrangiert, aufgenommen, gemischt und gemastert wurde, präsentiert elf kraftvolle Punkrock-Songs, die mit harten Riffs und eingängigen Melodien gespickt sind und den Hörer auf eine 39-minütige musikalische Reise mitnehmen.
Once Again
Das Album eröffnet mit dem packenden Track „Once Again„, der sich mit inneren Konflikten und dem allgegenwärtigen Gefühl der Reue beschäftigt. In den Lyrics von „Once Again“ werden die komplexen Emotionen der Unzufriedenheit, des Verlangens nach Freiheit und dem Drang nach Veränderung kunstvoll eingefangen. Der Text lädt dazu ein, die bestehenden Normen zu hinterfragen und den Mut zu finden, neue Wege zu beschreiten. Es ist eine Ode an die Selbstbestimmung und den Wunsch, einen authentischen Platz im Leben zu finden.
Gimme a Lie
Track zwei, „Gimme a Lie„, eröffnet mit einem kraftvollen Schlagzeugsolo, das nahtlos in einen punkigen Beat übergeht. Die Band zeigt hierbei eine bemerkenswerte Fähigkeit, ihren eingängigen Sound zu präsentieren, der sofort ins Ohr geht. Die Lyrics des Songs sind geprägt von Frustration über das Verdrehen von Worten und dem Unvermögen vieler Menschen, die Wahrheit zu erkennen. Es wird dazu aufgefordert, eigenständig zu denken und sich von Einflüssen zu lösen. Der Text thematisiert subtil Manipulation und Hass, während er gleichzeitig die Schwierigkeiten betont, zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. Mit seiner ehrlichen Darbietung, begleitet von mitreißenden Schlagzeug- und Gitarrenklängen, spricht der Song sicherlich viele Hörer an, die sich mit der Herausforderung konfrontiert sehen, mit verlogenen Menschen in ihrer Umgebung umzugehen.
Start Again
Track drei, „Start Again„, präsentiert eine ernstere Note, sowohl textlich als auch musikalisch, während er dennoch ein Ohrwurm-Potential besitzt, das nicht zu überhören ist. Die Lyrics reflektieren das Gefühl, sich auf dem Weg zu den eigenen Träumen verloren zu haben, betonen jedoch gleichzeitig den entschlossenen Willen, sie am Leben zu erhalten. Sie fassen die Fragilität der Träume und die damit verbundenen Herausforderungen treffend zusammen. Dabei wird auch die Realität akzeptiert, dass Träume manchmal nur in unseren Köpfen existieren und nicht immer wahr sind oder verwirklicht werden können.
Get on the Court
Track vier, „Get on the Court„, ragt für mich als ein Höhepunkt des Albums heraus. Der Song hat mich sofort gepackt und ich musste ihn mehrmals hintereinander hören, nicht weil ich ihn nicht verstanden habe, sondern weil er einfach verdammt gut ist. Die Lyrics beschreiben einen Prozess des Erwachens und der Erkenntnis. Erinnerungen sind wie in einem zerbrochenen Rahmen eingesperrt, doch die süßen Erinnerungen bleiben bestehen, während die Linien verblassen. Der Song ermutigt dazu, einen Weg zurück zu sich selbst zu finden und die Vergangenheit loszulassen. Es werden Familienporträts erwähnt, die Geschichten auf einer obskuren „Wand der Schande“ erzählen und die Wahrheit wird als schmerzhaft, aber heilend beschrieben. Trotz aller Herausforderungen, wird dazu ermutigt, aufzustehen und weiterzumachen, ohne zu kriechen. Eine inspirierende Botschaft, verpackt in kraftvollen Punkrock-Klängen.
Can you hear me
Track fünf, „Can you hear me„, erzählt die Geschichte einer Person, die sich aus dem Schatten herausbewegt und im Laufe der Jahre zu einer starken und widerstandsfähigen Gestalt heranwächst. Sie kämpft mit der Last ihrer Welt auf ihren Schultern und den Brücken, die sie niederbrennt, um ihre eigenen Wege zu gehen. Trotzdem wird sie von anderen verurteilt und gehasst, aber sie weigert sich, sich von ihren Fehlern definieren zu lassen. Stattdessen kämpft sie darum, ihre eigenen Träume zu verwirklichen und ihre eigene Geschichte zu schreiben, anstatt dem vorgezeichneten Weg anderer zu folgen. Ein motivierender Song, der von der rockigen und punkigen Musik unterstützt wird. Besonders hervorzuheben ist die Stimme des Leadsängers, die zunächst vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig erscheinen mag, aber perfekt zum Punkrock-Sound passt und ihn sogar noch verstärkt.
1995
Track sechs, „1995„, lädt ein, in vergangene Zeiten zu reisen und die Vorfreude darauf zu genießen, sie wiederzuerleben. Die Lyrics reflektieren über die Alltagsroutine und das Verlangen nach den unbeschwerten Momenten vergangener Tage mit Freunden. Sie drücken die Hoffnung aus, dass diese Momente wiederkehren und gemeinsame Erinnerungen geschaffen werden können, während man alte Geschichten austauscht und das Leben in vollen Zügen genießt.
No Revolution
Track sieben, „No Revolution„, beginnt mit einem rockigen Gitarrensolo und drückt den Entschluss aus, keinen anderen Lebensweg zu akzeptieren und für das einzustehen, was man für richtig hält, auch wenn es gegen gesellschaftliche Normen geht. Die Lyrics reflektieren über vergangene Erfolge und betonen die Unabhängigkeit von Mainstream-Medien und konventionellen Denkweisen. Sie ermutigen dazu, für Veränderungen zu kämpfen und nicht aufzugeben, bevor das Ziel erreicht ist.
Right Back Down
Track acht, „Right Back Down„, beschreibt eine intensive Bindung zwischen zwei Personen, die bereit sind, sich gegenseitig zu folgen, egal wohin es geht. Die Lyrics schildern eine Reise in die Vergangenheit, in der gemeinsame Tage erlebt werden. Es geht darum, gemeinsam Wege zu bestreiten und einander zu unterstützen, selbst wenn es schwierig wird. Ein punkiger Liebessong, der die Verbundenheit und Unterstützung zwischen zwei Menschen feiert.
The Call
Track neun, „The Call„, handelt von einem inneren Kampf mit persönlichen Dämonen und den Herausforderungen des Lebens. Die Lyrics zeigen den Versuch, mit überwältigenden negativen Gedanken und Emotionen umzugehen, während man gleichzeitig gegen den Niedergang ankämpft. Das Leben wird manchmal als Zirkus wahrgenommen, in dem wir auf einem Tiger reiten, um dem Niedergang zu entkommen. Trotzdem ermutigen die Lyrics dazu, weiterzumachen und sich nicht von den eigenen Ängsten und Sorgen überwältigen zu lassen.
Warning
Track zehn, „Warning„, ist ein weiteres beeindruckendes Highlight des Albums. Die Lyrics beschreiben die innere Zerrissenheit einer äußerlich stark wirkenden Person, die jedoch innerlich von Angst und Trauer geplagt ist. Die Band behandelt ein ernstes Thema und verleiht ihm gleichzeitig eine musikalische Kraft, die den Hörer mitreißt. Der Song hat nicht nur Ohrwurm-Potential, sondern hat es auch auf deine persönliche Playlist geschafft – ein Beweis für seine eindringliche Wirkung. Vielleicht sollte das eine Warnung sein, dass GLAD WE METs Songs ein gewisses Suchtpotenzial haben, zumindest für dich.
Sick of Running
Mit Bedauern gelange ich zum letzten Song des Albums, „Sick of Running„, Track elf. Die Lyrics dieses Songs beschreiben meisterhaft eine emotionale Achterbahnfahrt, die uns zwischen tiefen Tiefs und erhebenden Momenten des Gefühls hin- und herreißen lässt. Und ich bin dankbar für jeden Moment des Glücks, den ich beim Anhören dieses Albums empfunden habe. Aber die gute Nachricht ist: Das Ende ist noch nicht gekommen, denn dank der Wiederholungsfunktion kann ich die Songs immer wieder genießen. Und genau das werde ich jetzt tun – noch einmal eintauchen in diese wundervolle musikalische Welt.
Fazit
Zusammenfassend kann ich sagen, dass dieses Album ein wahrer Genuss für Punkrock-Fans ist. Jeder Song ist eingängig und packend, kein Einziger bleibt im Hintergrund. Obwohl ich persönliche Highlights habe, bedeutet das keineswegs, dass die anderen Songs nicht ebenso großartig sind. GLAD WE MET hat mich vollkommen überzeugt mit ihren treffenden Texten und ihrem mitreißenden, rockigen Sound, der meine Rockseele zum Strahlen bringt. Dieses Album hat definitiv einen festen Platz in meiner Musiksammlung verdient.
Tracklist:
Once Again
Gimme a Lie
Start Again
Get on the Court
Can you hear me
1995
No Revolution
Right Back Down
The Call
Warning
Sick of Running
Ein Interview mit der Band Glad We Met findet ihr bei uns in der Rocklounge: Im Gespräch mit Jott und Paul von GLAD WE MET.
Weitere Informationen zur Band findet ihr in den sozialen Medien.
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