Fünf Jahre nach ihrem letzten Full-lenght-Album veröffentlichen die fünf norwegischen Musiker von Madder Mortem nun am 26. Januar ihr neues Album „Old Eyes, New Heart“. Aufgenommen wurde das Album im Skytterhuset und Studio Omnivore zwischen Mai 2021 und Februar 2022.
It is an album full of surprises. Lyrically and musically, „Old Eyes, New Heart“ deals with hope, disappointment, and the ambivalence between them. It is music from old hearts and deep roots, with new eyes open to the unlimited possibilities of 12 notes, but always with the desire to write a good, honest song.
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Auf dem Album findet ihr 10 Songs. Der Opener „Coming from the Dark“ wirkt ein wenig mystisch zu Beginn. Der Gesang, welcher zunächst nur wie ein Flüstern ist und dann immer lauter und mehrstimmiger wird, leitet den Song ein. Auch in den Strophen gibt es mehrstimmigen Gesang, welcher eine breite Fülle bietet. Fette Gitarrenriffs und unfassbar schnelle Drumschläge lassen den Song schwer und zugleich sehr vorantreibend wirken. Die Range von Frontfrau Agnete ist beeindruckend. Etwa in der Mitte des Songs gibt es einen Instrumentalpart, welcher das Tempo des Songs kurzzeitig ändert, um dann wieder in das bisherige Schema zu fallen. „On Guard“ beginnt mit Drums, cleaner Gitarre und fetten Bassläufen. Im Gegensatz zum vorigen Song ist dieser sehr smooth und langsam. Man kommt in einen Flow und kann sich fallen lassen. Zwischendurch gibt es ein Gitarrensolo, welches zu einem Metal-Song passen würde. Ansonsten plätschert der Song vor sich hin.
Mit einem ausgiebigen Intro, welches jedes Metal-Klischee bedient, geht es bei „Master Tongue“ über in einen fast schon zu extremen Rockröhren-Gesang, welcher von Drum-Läufen unterstützt wird. Fette Gitarrenriffs und dumpfer Bass-Sound komplettieren das Ganze. Hinzu kommt dann noch ein männlicher Gesangspart, welcher ein bisschen eine Mischung aus Screaming und Growling ist. „The Head that Wears the Crown“ wird mit einer cleanen Gitarre kurz eingeleitet, um dann in verzerrten Gitarren-Sound überzugehen. In den Strophen ist der Sound dann wieder clean. Beeindruckend ist auf jeden Fall der stimmliche Umfang des weiblichen Gesangs. Von zart bis rockig und fast schon opernhaft bietet sich ein breites Spektrum.
„Cold Hard Rain“ ist im Intro düster und smooth zugleich. Der Track ist wieder einer der ruhigeren auf dem Album. Die weibliche Gesangsstimme wirkt hier sehr zerbrechlich. Immer wieder gibt es dann kurze Einwürfe der männlichen Gesangsstimme. Der Song ist etwas bedrückend und man hat den Eindruck, dass hier sehr viel Schmerz verarbeitet wird. Anfangs klingt die Gitarre bei „Unity“ im Intro ein wenig wie Electro-Sound. Dieser Sound wird dann wieder im Refrain aufgegriffen. Metallastig ist es bei dem Song lediglich in den instrumentalen Zwischenparts. Ansonsten wirkt der Song etwas zart. Die Melodieführung hat manchmal einen orientalischen Touch.
Ein fettes Giarrensolo und tiefe Bassläufe bietet „Towers“ im Intro. Bei diesem Song bekommt man wieder die volle Ladung der Rockröhre. Teilweise ist dies fast schon too much. Von der Melodieführung der Instrumente her hat man den Eindruck, dass alles etwas chaotisch wirkt. Doch dies ist so gewollt. Ein leicht verzerrter Gitarrensound und die Schläge der Drumsticks am Rand der Trommel leiten „Here and Now“ ein. Eine akustische Gitarre kommt dann hinzu. Der Song ist wieder so ganz anders als man es von einem Metal-Album erwarten würde. Er gehört wohl eher in die Avant-Gard-Schublade. Ein wenig erinnert es auch an Jazz. Das verzerrte Gitarrensolo passt dann so gar nicht zum Rest des Songs.
Bei „Things I’ll Never Do“ gibt es dann wieder das volle Metalbrett mit vorantreibenden Riffs und unerbittlichen Drumschlägen. Dumpfe, tiefe Bassläufe bieten den nötigen Tiefgang. Rockiger Gesang mit einer wahnsinnigen Bandbreite ist hier zu hören. Auch ein ausgiebiges Instrumentalsolo macht noch einmal das Können der Musiker deutlich. „Long Road“ macht den Abschluss des Albums und könnte den Weg beschreiben, welchen die Band beschreiten musste, um das neue Album fertig zu stellen. Der Song ist sehr ruhig und gediegen. Ein Song, um noch einmal Revue passieren zu lassen und zur Ruhe zu kommen.
Die zehn Songs sind sehr vielseitig und die Mischung aus Metal-Songs und ruhigen, smoothen Tracks könnte unterschiedlicher nicht sein. Sicher wird das Album bei den Fans Anklang finden. Für das ungeübte Ohr sind die Gegensätze der verschiedenen Songs doch zu krass und ein bisschen zu experimentell.
Alle Infos zu Madder Mortem findet ihr hier:
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