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Volbeat live in Stuttgart 2025 – Das ultimative Best-of-Feuerwerk in der Schleyerhalle voller Energie, Hits und Nostalgie

volbeat stuttgart schleyerhalle 2925 - michael poulsen

Nach einem heißen, aber auch nassen Festivalsommer 2025 markierte der 26. September in Stuttgart ein ganz besonderes Datum im Kalender: Volbeat machten mit ihrer „Greatest of All Tours“ Halt in der Hanns-Martin-Schleyerhalle, die unter Metalheads auch liebevoll „Slayerhalle“ genannt wird. Für mich persönlich war es nicht nur irgendein Abend – es war bereits das dritte Mal, dass ich die Dänen in dieser Halle erleben durfte. Jedes Mal ausverkauft, jedes Mal Gänsehaut. Aber dieses Konzert sollte alles noch einmal toppen.

Die Schleyerhalle selbst hat mit ihren mittlerweile 42 Jahren Geschichte einen ganz eigenen Charme. Eröffnet 1983 als damals größte deutsche Indoorhalle, ist sie zwar inzwischen von modernen Arenen in Sachen Kapazität überholt worden, doch für Rock- und Metalshows bleibt sie ein Mythos. Hier haben schon Legenden gespielt, und an diesem Freitagabend sollten Volbeat dieser langen Liste wieder ein weiteres Kapitel hinzufügen.

Witch Fever und Bush: Ein Support-Programm, das Maßstäbe setzte

Schon das Vorprogramm war ein echtes Statement. Witch Fever aus Manchester eröffneten den Abend mit einer rohen, ungezähmten Energie, die sofort fesselte. Die vier Musikerinnen Amy, Alisha, Alex und Annabelle brachten eine Mischung aus Punk, Grunge und doomigem Heavy-Sound auf die Bühne, die mich direkt an die düsteren Vibes von den frühen Black Sabbath Zeiten erinnerte, nur eben mit einer modernen, feministischen Attitüde. Das war kein leicht verdaulicher Opener, sondern ein kräftiger Tritt in die Magengrube. Genau so muss ein Konzertabend starten.

Der zweite Support-Act ließ mich dann fast vergessen, dass Volbeat überhaupt noch auf die Bühne kommen würden. Bush, die britischen Grunge-Ikonen, servierten ein knapp einstündiges Set, das einem Headliner-Auftritt mehr als würdig war. Schon mit dem Opener „I Beat Loneliness“ vom aktuellen Album, über das ich selbst eine Rezension verfasst habe, zogen sie mich sofort in ihren Bann. Gavin Rossdale und seine Band wirkten in Topform, und ich ertappte mich mehr als einmal bei dem Gedanken: Das hier ist gerade wie ein intimes Clubkonzert, nur dass wir in einer Arena mit tausenden Fans stehen. Spätestens bei Klassikern wie „Machinehead“ oder „Glycerine“ war klar: Bush sind zurück – und zwar stärker als je zuvor.

Volbeat übernehmen Stuttgart: Eine Steg-Bühne, ein Sänger in Bestform und ein Publikum am Limit

Um 21:10 Uhr war es dann soweit: Volbeat stürmten die Bühne, und von der ersten Sekunde an gab es keine Gnade. Das Set bestand aus einem Best-of-Mix, der sich stark auf die ersten Alben konzentrierte. Songs wie „Sad Man’s Tongue“ „The Garden’s Tale“ oder „Pool of Booze, Booze, Booza“ knallten mit einer solchen Wucht aus den Boxen, dass selbst die hartgesottensten Fans sicherlich kurz Luft holen mussten.

Doch auch die jüngeren Alben bekamen ihren Platz im Set: Mit „Black Rose“ und „Seal the Deal“, „Temple of Ekur“„For Evigt“ und dem unverzichtbaren „Still Counting“ zündeten Volbeat ein Feuerwerk, das Vergangenheit und Gegenwart perfekt miteinander verband. Jeder Song wurde von den Fans frenetisch gefeiert, und besonders bei „For Evigt“ sang die gesamte Schleyerhalle auf Dänisch mit. Ein perfekter Gänsehautmoment.

Der Sound war dabei das, was man von Volbeat kennt – laut, fett und glasklar. Es schepperte brutal und doch präzise, jede Note traf genau ins Schwarze. Michael Poulsen war hervorragend bei Stimme und schien selbst überrascht, wie energiegeladen Stuttgart an diesem Abend war. Er fragte das Publikum scherzhaft, wann die Band das letzte Mal in der Stadt gespielt habe – waren es zwei, drei oder vier Jahre? Ganz egal, die Halle antwortete mit ohrenbetäubendem Jubel.

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Michael Poulsen, Volbeat beim Konzert in der Stuttgarter Schleyerhalle auf der Greatest Of All Tours Worldwide 2025 / Credit: Tine Blessing

Besonders auffällig war die Steg-Bühne, die der Band jede Menge Bewegungsfreiheit bot. Poulsen nutzte die Chance immer wieder, direkt in die Menge hineinzugehen, Augenkontakt zu suchen und das Publikum mit einzubeziehen. Dieses Gefühl der Nähe, gepaart mit einer Arena-Atmosphäre, war schlichtweg magisch.

Auch Flemming C. Lund, seit 2023 als Gitarrist bei Volbeat im Einsatz, machte einen hervorragenden Job. Klar, er klingt ein wenig anders als der frühere Gitarrist Rob Caggiano, doch er brachte seinen eigenen Stil ein, ohne den typischen Volbeat-Sound zu verwässern. Für Fans, die Lund auch von The Arcane Order oder Asinhell kennen, war es spannend, wie er seine Handschrift in die Songs einfließen ließ.

Und Stuttgart selbst? Ich habe selten ein Publikum erlebt, das so energiegeladen war. Die Schleyerhalle war an diesem Abend ein Hexenkessel. Zu den unvergesslichen Highlights zählte auch die Szene, als auf einmal zahlreiche Kinder auf der Bühne standen und dem Konzert eine ganz eigene Magie verliehen. Mit dieser Aktion machten Volbeat deutlich, dass Rockmusik generationsübergreifend verbindet, und das Publikum als eine große Gemeinschaft erlebt wird.

Ein Fazit mit Nachdruck: Volbeat in Stuttgart sind ein Erlebnis für die Ewigkeit

Nach etwas über eineinhalb Stunden Hitfeuerwerk war klar: Volbeat sind zurück in absoluter Bestform. Egal ob man schon lange Fan ist oder die Band erst mit den jüngeren Alben entdeckt hat, diese Show hatte für jeden etwas. Klassiker, neue Stücke, pure Energie und ein Sänger, der sich so nahbar wie selten zeigte.

Für mich persönlich war es das stärkste Volbeat-Konzert, das ich bislang erlebt habe. Und das sage ich, nachdem ich sie schon zweimal in genau dieser Halle gesehen habe. Bush als Special Guest waren ein Geschenk, Witch Fever ein mutiger und spannender Opener. Und die Schleyerhalle, diese 42 Jahre alte Legende, war der perfekte Rahmen für einen Abend, der in Erinnerung bleiben wird.

Wer Volbeat 2025 auf dieser Tour noch erleben kann, sollte sich die Chance nicht entgehen lassen. Denn eines ist klar: die Dänen liefern nicht nur ein Konzert, sie liefern ein Erlebnis, das einen noch lange nach dem letzten Ton begleitet.

Volbeat

Bush

Witch Fever

Marc Blessing – Fotograf, Redakteur & Webmaster des Paranoyd Magazins. Hausfotograf im LKA Longhorn Stuttgart und für IMAGO im Einsatz.

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