Esslingen, 23. Juli 2025 – Burghof statt Festivalwiese, Altstadt statt Asphalt: Wer glaubt, Rock brauche riesige Hallen, um zu funktionieren, wurde an diesem Mittwochabend eines Besseren belehrt. Die schwedischen Alternative-Rocker tAKiDA machten auf ihrer The Summer in Germany 2025-Tour Halt auf der Burg Esslingen – und verwandelten das historische Gemäuer in eine echte Rockhochburg. Mit dabei: die walisischen Durchstarter Those Damn Crows, die dem Abend den nötigen Dreck unter den Fingernägeln verliehen.
Those Damn Crows lassen’s krachen
Schon der Auftakt hatte es in sich: Those Damn Crows, derzeit mit ihrem neuen Album In God Shaped Hole unterwegs, lieferten ein amtliches Support-Set ab – voller Energie, schweißtreibend und mit echtem Hunger auf mehr. Die Band hat sich in den letzten Jahren einen festen Platz in der britischen Rocklandschaft erspielt, und das hört man. Der Sound? Druckvoll, melodisch, heavy, ohne sich anbiedern zu wollen. Frontmann Shane Greenhall stand keine Sekunde still, suchte permanent Kontakt zum Publikum und brachte auch mit einem einzigen deutschen Wort mehr Stimmung rüber als so mancher Headliner. Zwischen den Songs wurde gescherzt, geschrien, gerockt – ganz so, wie man es von einer hungrigen Liveband erwartet.
Wer Those Damn Crows bisher nicht auf dem Schirm hatte, dürfte spätestens an diesem Abend überzeugt worden sein. Die Band ist eingespielt, selbstbewusst und kommt im Herbst mit ihrer eigenen Headline-Tour zurück nach Deutschland. Pflichttermin.

tAKiDA liefern ein starkes Statement
Aber kommen wir zum Hauptact. tAKiDA betreten gegen 20:30 Uhr die Bühne – und die Schweden brauchen keine Anlaufzeit. Vom ersten Akkord an ist klar: Hier steht eine Band, die weiß, wie man eine Crowd abholt. Im Set mit dabei der Fan-Favorite Master, dem vielleicht größten Hit der letzten Jahre, The Loneliest Hour und Third Strike? zwei starke Nummern vom aktuellen Album The Agony Flame.
Takida sind in Deutschland gefühlt immer noch ein bisschen ein Geheimtipp, dabei füllen sie in Skandinavien längst große Hallen und haben auf Festivals wie Wacken längst ihre Spuren hinterlassen. Wer sie live erlebt, merkt schnell: Diese Band hat Substanz. Sänger Robert Pettersson lieferte eine starke Performance ab, stimmlich auf den Punkt, emotional und glaubwürdig. Zwischen den Songs zeigte er sich bodenständig und sympathisch – kein Rockstar-Gehabe, sondern ehrlicher Kontakt zum Publikum.
Burgflair, Bierstände und gute Vibes
Die Location? Ungewöhnlich, aber passend. Die Burg Esslingen, malerisch auf einem Hügel gelegen, bringt rustikalen Charme und eine besondere Atmosphäre mit. Der Weg nach oben ist zwar nichts für Bequemliche – enge Straßen, wenig Parkplätze – aber das Gelände entschädigt mit einem der wohl schönsten Konzertsettings in Süddeutschland. Bierstände, Foodtrucks, entspannte Security – alles läuft rund.
Das Publikum ist bunt gemischt. Jung, alt, eingefleischte Fans und Neulinge. Aber alle mit Bock. Es wird mitgesungen, gefeiert, gebangt – die Crowd ist voll dabei, ohne dass man das Gefühl hat, hier ginge es um cool sein. Sondern um Musik. Um diesen einen Abend. Diese eine Show.

tAKiDA spielten sich durch ein Set, das alles abdeckte: alte Klassiker, neue Ohrwürmer, epische Midtempo-Songs und knackige Riffs. Kein Schnickschnack, keine Showeffekte – hier ging’s um Songs, Präsenz und das Gefühl, für 90 Minuten in einer anderen Welt zu sein. Und genau das lieferten sie.
Pünktlich um 22:00 Uhr endete das Konzert – sehr zur Freude der Anwohner, die dem Spektakel teils unfreiwillig beiwohnten. Für die rund 2.500 Besucher*innen im Burghof war es jedoch ein rundum gelungener Abend mit starker Musik, guter Stimmung und unvergesslicher Kulisse.
Fazit:
Wer dachte, Rock sei in Deutschland auf dem Rückzug, wurde in Esslingen eines Besseren belehrt. tAKiDA lieferten eine Show ab, die zwischen Energie, Emotion und ehrlichem Handwerk alles hatte, was ein gutes Konzert braucht. Unterstützt von Those Damn Crows, die sich als echter Publikumsliebling entpuppten, wurde der Abend zur perfekten Mischung aus Stadionfeeling und Clubatmosphäre. Kein überproduzierter Bombast, sondern ehrlicher Rock’n’Roll – genau so, wie er sein muss.
tAKiDA
Those Damn Crows











































