Im vergangenen Jahr legten Storm Seeker noch mit ihrem damaligen Sänger Timo im Studio des Im Wizemann an, den Bericht dazu findet ihr hier. Am 24. Oktober 2025 jedoch hisste die Pirate-Folk-Metal-Crew erneut die Segel und machte diesmal im größeren Club des Im Wizemann fest.
Kurz nach dem Einlass um 19.00 Uhr war der Club noch recht leer, nur wenige Gäste tummelten sich vor der Bühne. Ein Fan verteilte Knicklicht-Armbänder an die anderen Leute im Publikum. Nur langsam füllte es sich, bevor um 20.00 Uhr Waldkauz dann auf die Bühne kamen. Da ich an diesem Abend die einzige Fotografin war, konnte ich mich im Fotograben frei bewegen.
Waldkauz eröffneten mit Magie und Mythen
Unter großem Applaus und einzelnen Jubelschreien aus dem Publikum betraten die fünf Musiker*innen von Waldkauz die Bühne. Die Mikrofonständer waren mit Ästen und Farn liebevoll dekoriert. Bei „Harvest Moon“ wurde dann auch gleich getestet, ob das Publikum mitsingen kann. Den Song „All I Need To Know“ widmete die Band Storm Seeker. Aus ihrem neuen Album Königin spielten sie den Titel „Artemis“, der eine Geschichte aus dem antiken Griechenland erzählt.
Dem Aufruf der Band zum Ausrasten und Springen kam das Publikum natürlich nach. Die fünf hatten sichtlich Spaß und attestierten dem Publikum, dass dieser Abend einer der geilsten auf der ganzen Tour sei. Unter Zugabe-Rufen verließ die Band die Bühne.
Piraten enterten Stuttgart
Die Bühnendeko von Storm Seeker erinnerte an ein Piratenschiff. Sogar eine Kanone stand auf dem Podest. Bereits bei „Gouverneur of the Coco Island“ ging das Publikum schon richtig ab. Bei „row row row“ wurden die Gäste dazu aufgefordert, sich in langen Reihen hintereinander auf den Boden zu setzen und zu Rudern. Der Anblick war göttlich. Frontmann Manuel bedankte sich später schon mal für den tollen Abend. Bei einem Song bat er darum, dass die Gäste einander auf die Mütze hauen. Stattdessen wurde gepogt.
Dann wurde es kurz still im Saal, als Manuel mit einer ernsten Ansage das Wort ergriff. Er stellte das Projekt Metality vor, das die Band auf Tour begleitet, und sprach dabei offen über seine Depressionen. Aus dem Publikum rief jemand: „Du bist nicht allein.“ Am Merch-Stand von Metality konnte man später ein Black-Dog-Stoffbändchen mitnehmen, ein starkes Projekt, das ihr euch unbedingt ansehen solltet.
Die Bühne war plötzlich leer. Von einem uniformierten Wachmann geführt lief die Band gefesselt als Gefangene durchs Publikum, stellte sich ans FOH und sang nur mit Trommel und Flöte begleitet ein paar Seemannslieder. Neben ihnen war ein Galgen aufgerichtet. Zum Glück entkamen sie ihrer eigenen Hinrichtung und nahmen den Wachmann kurzerhand in ihrer Crew als Kanonier auf. Dieser schoss im Laufe des Abends immer wieder mit der Kanone T-Shirts ins Publikum.

Während die restlichen Bandmitglieder wieder zur Bühne gingen, sang Manuel noch allein das Trinklied „Drink it down“. Der wichtigste Mann des Abends wurde später dann hinter seinen Keyboards vor geholt: Ughar der schrecklich Durstige mit seinem Rumfass, aus dem er Bier ausschenkte. Als vorerst letzten Song spielten Storm Seeker den Titel „The Longing“. Anstatt Zugabe zu rufen, schrie das Publikum „Ausziehen“. Das war nicht das erste Mal an diesem Abend. Leider hatte sich Frotnmann Manuel den ganzen Abend nicht ausgezogen.
Als Zugabe spielte die Band eine fette Folk-Metal Coverversion von „I’m Gonna Be (500 Miles)“ und das Publikum machte eine Polonaise durch den Club. Waldkauz kamen dann mit Piratenhüten auf die Bühne und feierten zusammen mit Storm Seeker. Es folgte „Miles and Miles“ und zum Abschluss wurde „Homeward Bound“ gespielt. Ein würdiger Tourabschluss für Deutschland in Stuttgart.
Nach dem Konzert traf ich im Club noch zwei Frauen, die zuvor in der Halle bei einem türkischen Konzert gewesen waren. Diese hatten noch den letzten Song von Storm Seeker mitbekommen und waren völlig begeistert. Musik verbindet. Später konnte man noch mit beiden Bands Fotos machen und sich Autogramme holen.
Storm Seeker
Walkauz




























































