Saarbrücken wurde am vergangenen Wochenende Schauplatz eines ganz besonderen Open-Air-Erlebnisses: Saltatio Mortis brachten ihre „Burgen Tour“ ans E-Werk – eine Bühne, die wie gemacht ist für laute Klänge, fette Pyro und die perfekte Mischung aus Mittelalter-Vibes und modernem Rock. Das Paranoyd Magazin war live dabei.
Mit Dudelsack und Herzblut: Tabernis eröffneten das Spektakel
Den Auftakt machten Tabernis, ein sympathisches Duo mit Dudelsack und Trommel, das direkt vor dem FOH auf der kleinen B-Stage spielte – natürlich verstärkt, aber ganz bewusst ohne großes Drumherum. Ihre unplugged-ähnliche Performance, voller Charme und Spielmanns-Humor, brachte sofort Leben in die Menge. Kein Rock, kein Krach, stattdessen mittelalterliche Klänge, die die Wartezeit mehr als angenehm überbrückten.
Als die Hauptbühne gegen 20:15 Uhr erleuchtet wurde, beginnt das, worauf viele gewartet haben: Saltatio Mortis betraten das E-Werk-Gelände mit voller Wucht. Zwischen satten Pyro-Effekten, mitreißender Lichtshow und einer druckvollen Akustik lieferten sie ein Set ab, das sich hören und sehen lassen konnte. Alte Klassiker wie „Odins Rabe“, „Loki“, oder „Für immer jung“ trafen auf neue Songs der aktuellen Platte – die Setlist war ein wuchtiges Wechselspiel zwischen Tanzwut, Tiefgang und Rebellion.

Pyro, Nähe, Rebellion: Saltatio Mortis entfesselten das E-Werk
Ein echtes Highlight ist der Moment, als die Band während der Show auf die B-Stage zog. Der Weg führte direkt durch die Menge, ganz nah, ganz präsent. Oben angekommen, gab es einen Block ganz im Zeichen der alten Straßenmusik-Zeit: Dudelsack, Trommel, mehrstimmiger Gesang. Das Publikum rückte zusammen, tanzte, sang mit und erlebte die Band fast auf Augenhöhe. Dieser Moment – ohne Graben, ohne Distanz – sorgte für ein Maß an Nähe, das selbst eingefleischte Fans überraschte.
Alea der Bescheidene zeigte sich an diesem Abend als echter Frontmann zum Anfassen. Ob Circle Pit, Crowdsurfing oder direkte Ansprache – die Interaktion mit den Fans wirkte ehrlich und energiegeladen. Wer in der Menge stand, spürte schnell: Hier geht es nicht um Show, sondern um Gemeinschaft.
Der zweite Teil des Konzerts brachte die große Bühne zurück ins Rampenlicht und mit ihr eine gewaltige Ladung Pyro, Schweiß und Publikumsenergie. Die Akustik des E-Werk Open Airs überzeugte mit Klarheit und Druck – egal ob im Moshpit oder am Bierstand. Visuell und klanglich bleibt das Konzert durchweg auf hohem Niveau.
Am Ende sah man leuchtende Gesichter, verschwitzte Shirts und viele glückliche Fans. Saltatio Mortis lieferten in Saarbrücken eine Show, die zeigte, warum sie seit Jahren zur Speerspitze der Mittelalter-Rockszene gehören – laut, nahbar und mit einem Herz für das Publikum.
Ein Abend, der nicht einfach vorbeigeht – sondern bleibt.














































