Parkway Drive lieferten am Sonntagabend, dem 28.09.2025, in der Hanns-Martin-Schleyer Halle ihr letztes Deutschlandkonzert des Jahres ab! Die Australier verwandelten die Schwabenmetropole in ein brodelndes Inferno aus Feuer und Emotionen. Vor ausverkauftem Haus bewiesen Parkway Drive auf ihrer Europa-Tour eindrucksvoll, warum sie längst zu den größten Arena-Bands des Metalcore gehören: brachiale Riffs, gigantische Showeffekte und eine emotionale Nähe zum Publikum, die selbst in dieser Größenordnung Gänsehaut verursachte und die Metalcore-Geschichtsbücher neu umschrieb.
Das Vorprogramm: The Amity Affliction und Thy Art Is Murder heizen die Metalcore-Masse ein!
Bevor Parkway Drive die Schleyerhalle in ein Inferno verwandelten, sorgten zwei weitere australische Acts für die nötige Betriebstemperatur und die musikalische Metalcore-Vorbereitung. The Amity Affliction und Thy Art Is Murder.
The Amity Affliction hatten die undankbare Aufgabe, den Abend pünktlich um 18:00 Uhr zu eröffnen. Zu dieser extrem frühen Zeit war die Arena naturgemäß nur spärlich gefüllt. Die massiven Aufbauarbeiten für den Headliner Parkway Drive, deren mächtiger Laufsteg noch unter der Hallendecke hing, zwangen die australischen Metalcore-Veteranen auf eine kleine, enge Bühnenfläche. Durch diese räumliche Beschränkung wirkte die Performance distanziert und routiniert, und die Band schien abwesend und erreichte nicht wirklich das Publikum.
Trotz dieser wenig ansprechenden Rahmenbedingungen und der fehlenden visuellen Wucht gab es immerhin einen Lichtblick: Als Hits wie „Drag the Lake“ erklangen, stimmten die anwesenden, treuen Fans lautstarke Refrain-Chöre an. Ihr Engagement war ein deutlicher Kontrast zur verhaltenen Show, was die Qualität der Songs – trotz der suboptimalen Darbietung – unterstrich.
Danach wurde es schlagartig brutaler und düsterer: Thy Art Is Murder legten los und verwandelten die Halle in ein gnadenloses Deathcore-Inferno. Mit drückenden Riffs, gnadenlosen Breakdowns und den tiefen Growls von Tyler Miller kochte die Menge. Sofort breiteten sich wütende Circle Pits über den gesamten Floor aus. Die australische Deathcore-Band leistete perfekte Arbeit: Nach rund 30 Minuten purem Abriss war die Halle maximal aufgeheizt und bereit für den Headliner Parkway Drive.
Der Triumphzug beginnt im Pit: Parkway Drive entern die Schleyerhalle
Als das Licht in der Halle erlosch und ein theatralisches Intro die Stille durchbrach, war klar: Parkway Drive landeten in Stuttgart nicht einfach nur auf einer Bühne. Doch anstatt wie erwartet die Hauptbühne zu stürmen, wählten die Australier einen überraschend nahbaren Weg, der sofort klarmachte: Diese Tournee war eine Feier mit den Fans. Winston McCall und seine Mitstreiter bahnten sich ihren Weg quer durch die stehende Menge, klatschten Hände ab und zogen die Energie direkt aus dem Publikum.

Auf einem Podest mitten in der Halle ließ die Band mit „Carrion“ und „Prey“ die ersten Metalcore-Donnerwellen los. Der Chor aus tausenden Kehlen, der die Refrains mitschrie, hatte eine Intensität, die mir persönlich die Nackenhaare aufstellte. Schon hier, abseits des eigentlichen Sets, kochte die Stimmung.
Mit einem lauten Knall und einem dramatischen Lichtwechsel wurde der Blick dann auf das imposante Bühnenbild freigegeben: Zwei gigantische Stahlträgerelemente dominierten die Szenerie, und ein Steg senkte sich von der Hallendecke herab. Über diesen schritten McCall und Co. zur Hauptbühne, um dort mit „Glitch“ das Metalcore-Spektakel endgültig zu zünden.
Setlist-Meilensteine und Pyrotechnik in Übergröße
An Showelementen wurde an diesem epischen Abend in Stuttgart definitiv nicht gespart. Die gesamte Produktion war ein absolutes Meisterstück der Inszenierung: Vier Background-Tänzer, drei Streicherinnen, eine übermächtige Lichtshow, die die Arena in apokalyptisches Rot tauchte, und vor allem verheerendes Feuer und brutale Pyro, wo das Auge hinsah.
Die Setlist setzte strategisch auf Material wie „Vice Grip“ und „Chronos“, das Parkway Drive in die Liga der Arena-Headliner katapultiert hat. Doch die Band vergaß ihre Wurzeln nicht: Ein unglaubliches siebenminütiges Medley vom Debütalbum „Killing with a Smile“ schlug den Bogen zu den frühen, ungestümen Tagen aus Byron Bay – ein Moment purer Nostalgie. Rund zwei Stunden lang zeigten Parkway Drive, wie man eine Metalcore-Produktion im Arena-Format inszeniert. Ich habe selten erlebt, dass eine Band den Spagat zwischen brüllender Härte, opulentem Spektakel und intimen Fanmomenten so perfekt beherrscht.
Mein persönlicher Höhepunkt: Mitten im Set stand Winston McCall nicht mehr auf der Bühne, sondern in der Mitte der Halle, umringt von einem gigantischen Circle Pit, der sich wie ein Mahlstrom durch die Menge fraß. Diese Nähe zum Publikum ist es, die Parkway Drive auch im Arena-Format sympathisch und greifbar macht – ein fotografischer Leckerbissen und ein ehrlicher Moment der Verbundenheit.

20 Jahre Parkway Drive: Ein Fazit der UNGLAUBLICHEN Intensität
Dieses Mal war es mein erstes Mal Parkway Drive und es wurde sofort zum intensivsten Metalcore-Erlebnis, das ich je erlebt hatte. Die Show war kolossal. Winston McCall reflektierte die 20-jährige Reise der Australier früh mit einem ehrlichen: „This was never the plan – fucking 20 years of Parkway Drive.“ Der Satz fasst den Triumphzug vom kleinen Hardcore-Act zur globalen Institution perfekt zusammen.
Die Produktion in Stuttgart zählte zu den brutalsten Live-Shows, die ich bisher erleben durfte. Jede Pyro-Salve, jeder Breakdown, jede Interaktion wirkte wie ein Puzzleteil in einer perfekt abgestimmten Show, aber mit Seele. Beim großen Finale mit „Wild Eyes“ verwandelte sich die Schleyerhalle in einen einzigen, alles übertönenden Chor. Ein Moment, der klarmacht, warum diese Band die Hallen füllt.
Mein Fazit: Das Parkway Drive Konzert in Stuttgart 2025 war ein epischer Abend, der das 20-jährige Bandjubiläum würdigte und die Schleyerhalle in ein Inferno aus Feuer, Wasser und Emotionen verwandelte. Wer nicht dabei war, hat eines der intensivsten Metalcore-Spektakel des Jahres verpasst und sollte sich die nächste Tournee der australischen Metalcore-Giganten definitiv im Kalender markieren.
Parkway Drive
Thy Art Is Murder
The Amity Affliction
























































