27. September 2025, mein erstes Mal Backstage München. Im Innenhof der Biergarten, inmitten von viel Grün. Fahnen mit politischen Messages und Bierwerbung wehten unter dem Dach im Wind. Man fühlte sich direkt wohl. So ruhig wie die Fans sich in der Schlange anstellten, sollte der Abend im ausverkauften Werk aber nicht bleiben.
Support: Abrissbirnen aus den USA
Durstig nach warmer Luft, viel Dezibel und voll von Energie stürmten GREAT AMERICAN GHOST auf die Bühne. Ethan Harrison gab von Minute null an Vollgas. Und mit Vollgas meine ich, dass man im Fotograben Gefahr lief, einen Arm oder Fuß abzubekommen. Diese Bühnenpräsenz in Kombination mit hartem, brachialen Core ohne viel Ecken und Kanten: Der perfekte Opener für so einen Konzertabend. Das Publikum wurde auf Temperatur gebracht.
Nach einer kurzen Umbaupause betraten AFTER THE BURIAL die Bühne. Sagte ich „betraten“? „Stürmten“ wäre passender! Man merkte dem Quartett an, dass sie nach ihrer kreativen Pause hungrig waren, wieder die Bretter dieser Welt zu bespielen. Mit einer nahezu perfekten Setlist mit Bangern wie „Lost in the Static“, „Behold the Crown“ und „Collapse“ wagten sich auch die ersten Crowdsurfer. Mit ihrem sägenden, messerscharfen Sound ballerten die Breakdowns dermaßen, dass es einfach nur Spaß machte, sich das Spektakel anzuhören und zu schauen. Mit Anthony Notarmasos brutalen Vocals und seiner mega Connection zum Publikum waren die Fans vom Moshpit bis zur Bar von der Energie in ihren Bann gezogen. Der Weg war geebnet für den Headliner aus den Highlands.
Bleed From Within: Schweiß, Chöre und schottischer Charme
Nicht nur GREAT AMERICAN GHOST und AFTER THE BURIAL dienten an diesem Abend als Support. Wie man sein Publikum durch gezielte Pausensongs bereits in Ekstase versetzt, zeigten BLEED FROM WITHIN: Mit dem letzten Ton des Backstage-Chors, der lauthals den Refrain von „Chop Suey“ grölte, startete das Intro und das Bühnenlicht.
Passend zum aktuellen „Zustand“ Münchens (Es ist Oktoberfest), kam Drummer Ali Richardson im Deutschlandtrikot auf die Bühne und erntete entsprechend Applaus. Mit dem Opener ihres aktuellen Albums eröffneten die Schotten das Konzert. Scott Kennedy suchte wieder einmal sofort die Nähe zum Publikum. Mit seinem sympathischen schottischen Akzent, der die Leute zum Schmunzeln brachte, versprühte der Frontmann und seine Musiker einen familiären Vibe.

Die Musiker hatten Bock, richtig Bock. Mittlerweile sieht man selten eine solch authentische Spielfreude bei Headliner-Bands wie bei dem Quintett von der Insel. Geil! Crowdsurfer und ein perfekter Sound bretterten durch das Backstage Welle um Welle.
Die Setlist war gespickt mit vielen Songs der aktuellen Scheibe, aber auch mit Klassikern. Von „I am Damnation“ über „Levitate“: Bei „Hands of Sin“ enterte Ethan Harrison nochmals die Bühne, was die Menge dann vollends zum Ausrasten brachte. Es war warm, schwitzig und intensiv! In den vorderen Reihen wurden Wasserbecher von den Securities im Publikum verteilt. So muss es sein! Mit „Edge of Infinity“ und dem wunderschönen Akustikintro wurde die Menge kurz vor Schluss nochmal kurz runtergebracht, um sie dann mit den letzten beiden Songs „The End of all we know“ und den meiner Meinung nach stärksten Song der aktuellen Platte „In place of your halo“ nochmal an die Grenzen der Dehydrierung zu bringen.
Das Publikum stellte bei „The End of all we know“ unter Beweis, warum Kennedy dem Backstage das beste Konzert jemals zusprach. Schallende Chöre, die einem einen wohligen Schauer über den Rücken trieben, erklangen im Refrain. Was für eine Stimmung!
Grinsend, verschwitzt, und teilweise oben ohne (die Jungs und Männer) verließen die Fans das Backstage. Ein emotionaler, intensiver, familiärer Konzertabend bei Freunden ging zu Ende und entließ eine glückliche Meute!
Bleed From Within
Great American Ghost
After The Burial








































































