Trivium melden sich mit Struck Dead zurück und lassen keine Zweifel daran, dass sie noch immer zu den härtesten und technisch versiertesten Bands der modernen Metal-Szene gehören. Die EP umfasst nur drei Songs, aber auf knapp 18 Minuten entfesselt die Band ein wahres Inferno aus Thrash-Riffs, galoppierenden Drums und Matt Heafys charakteristischer Mischung aus kreischendem Wutgesang und messerscharfen Clean-Passagen. Wer dachte, Trivium hätten ihren Biss verloren, wird hier eines Besseren belehrt.
Die EP startet mit „Bury Me With My Screams“, einem Track, der sofort ins Gesicht schlägt. Die Gitarren schneiden wie Messer, die Drums rasen unaufhaltsam, und Heafy liefert eine Performance, die gleichermaßen wütend wie melodisch ist. Lyrisch bleibt die Band ihrer Tradition treu: Emotionen, Wut und das Gefühl der Isolation werden in aggressive, aber packende Songs gegossen, die sofort hängenbleiben.
Der Titeltrack „Struck Dead (Pain Is Easier to Remember)“ setzt noch einen drauf. Mit Slayer-artiger Geschwindigkeit, massiven Breakdowns und Heafys wütendem „Fuck!“ prescht der Song durch die Lautsprecher wie ein Unwetter. Die EP dient hier gleichzeitig als Abschied von Alex Bent, dessen präzises, energiegeladenes Schlagzeugspiel die Tracks von Anfang an getragen hat. Bent verlässt die Band nach neun Jahren – eine Ära, die das Fundament der modernen Trivium-Sounds maßgeblich geprägt hat.
Sein Schlagzeugspiel ist explosiv, technisch brillant und liefert den nötigen Groove, um die Raserei der Songs zusammenzuhalten. Sein Abgang hinterlässt eine spürbare Lücke, und Struck Dead ist ein würdiges letztes Kapitel seiner Zeit bei Trivium.
Mit dem siebeneinhalbminütigen „Six Walls Surround Me“ zeigen Trivium dann nochmal, wie sehr sie die Gitarre lieben und mit Dynamik spielen können. Ein eingängiges Mid-Section-Riff, harte Breakdowns und die gnadenlose Intensität, die die Band seit Jahren auszeichnet, runden die EP ab. Trotz der Länge bleibt der Song kompakt und aggressiv, ein Beweis dafür, dass Trivium selbst nach zwei Jahrzehnten Bandgeschichte noch hungrig sind.

