Ihre Zufriedenheit ist unser Ziel, deshalb verwenden wir Cookies. Mit diesen ermöglichen wir, dass unsere Webseite zuverlässig und sicher läuft, wir die Performance im Blick behalten und Sie besser ansprechen können.

Cookies werden benötigt, damit technisch alles funktioniert und Sie auch externe Inhalte lesen können. Des weiteren sammeln wir unter anderem Daten über aufgerufene Seiten, getätigte Käufe oder geklickte Buttons, um so unser Angebot an Sie zu Verbessern. Mehr über unsere verwendeten Dienste erfahren Sie unter den „Cookie-Einstellungen“.

Mit Klick auf „Zustimmen und weiter“ erklären Sie sich mit der Verwendung dieser Dienste einverstanden. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit mit Wirkung auf die Zukunft widerrufen oder ändern.

HALESTORM – „Everest“: Zwischen Wahnsinn, Wut und Wagnis

Halestorm, Everest, Paranoyd Magazin

Halestorm melden sich mit ihrem sechsten Studioalbum „Everest „zurück und steigen damit nicht nur metaphorisch auf einen Gipfel, sondern brechen auch stilistisch in neue Höhenlagen auf. Der Release am 8. August 2025 über Atlantic Records bringt ein Album, das etwas kantig, auf jeden Fall kompromisslos und gleichzeitig überraschend experimentierfreudig daherkommt.

Halestorm und ihr Einstieg mit Karacho: „Fallen Star“

Das Opening macht Fallen Star. Ein Song, der zunächst gefühlt die Metal-Keule rausholt und ordentlich Alarm macht. Nach einem krachenden Einstieg driftet der Track aber in eine fast balladeske Richtung ab, zumindest im Refrain. Hier wird es melodisch, eingängig, fast schon sanft. Und dann wieder zurück in die Riffs. Der Kontrast wirkt zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, wird aber spätestens beim finalen Gitarrensolo entlohnt.

Titanschmerz und Selbstzerfleischung: „Everest“

Der Titeltrack Everest, bereits im Mai erschienen, ist ein Paradebeispiel für Halestorms lyrischen Tiefgang. Es geht um inneren Kampf, das „Weitermachen“ trotz Erschöpfung. Eben auch dann, wenn’s wehtut oder sogar selbstzerstörerisch ist. Musikalisch eine Achterbahnfahrt aus Spoken Words, drückenden Riffs und melodischen Höhepunkten. Eine Hymne für alle, die sich durchbeißen, oder bereits mittendrin stecken.

„Like A Woman Can“ – Klavier, Klasse, Kante

Ein Song, der klingt, als hätte Christina Aguilera eine Rockkarriere gestartet. Lzzy Hales Stimme glänzt hier besonders. Der Track ist sinnlich und klug instrumentiert, ohne in Kitsch oder Pathos abzurutschen. Ein Highlight, das zeigt, dass leise Töne auch mächtig sein können.

„Rain Your Blood on Me“ – Biblisch, blutig, badass

Der Songtitel sagt eigentlich schon alles. Was hier passiert, ist ein düsteres Donnerwetter an religiösen Bildern, feministischer Wut und apokalyptischer Stimmung. Musikalisch vielleicht nicht der auffälligste Track der Platte, aber textlich ein mittlerer Flächenbrand. Reißt nicht alles ein, setzt aber ein dickes Ausrufezeichen.

„Darkness Always Wins“ – Ein dunkler Tanz mit Dämonen

Darkness Always Wins bringt ebenfalls eine dunkel-angehauchte Atmosphäre mit sich. Zwischen seelischer Erschöpfung, innerem Krieg und einer Gitarre, die am Ende fast geisterhaft aus dem Mix auftaucht, entwickelt der Song eine düstere Schönheit. Ein Stück über das permanente Ringen mit sich selbst. Spätestens jetzt wird deutlich, dass Halestorm auf dem Album textlich stark auf Emotionen und Verarbeitung setzen.

„Watch Out“ & Co. – Die seltsame Mitte

Mit Watch Out wird’s etwas schräg: ein Mix aus Core, Metal, Punk und Wahnsinn. Chaotisch und Geschmackssache. Broken Doll hingegen schwenkt kurz Richtung Noise Rock, überrascht, wirkt aber eher wie ein Experiment als ein Statement.

Unpoliert, roh, fast schon zufällig wirkt dann K-I-L-L-I-N-G. Regentropfen, Flüstern, Lärm. Es ist ein Song wie Turnschuhe in der Waschmaschine. Unkontrollierbar, wild und herrlich unperfekt. Das muss man sich trauen.

Finale mit Gefühl: „I Gave You Everything“ & „How Will You Remember Me“

Der vorletzte Track startet zart, wird dann laut, fast flehend. Ganz anders das Finale: How Will You Remember Me beginnt fast wie ein 80er-Michael-Bolton-Song, kippt dann in rockigere Gefilde. Ein seltsamer Abschied, aber irgendwie passend.

Tracklist:

01. Fallen Star

02. Everest

03. Shiver

04. Like A Woman Can

05. Rain Your Blood On Me

06. Darkness Always Wins

07. Gather The Lambs

08. WATCH OUT!

09. Broken Doll

10. K-I-L-L-I-N-G

11. I Gave You Everything

12. How Will You Remember Me?

Mehr zu HALETORM findet ihr in den Socials:


0075678599316
Halestorm – „Everest“
Paranoyd Album Check:
Chaos mit Konzept

Everest ist kein makelloses Album, aber gerade das macht es stark. Halestorm zeigen Mut, brechen mit Erwartungshaltungen und strecken ihre Fühler in neue Genres aus. Zwischen Alternative Metal, Hardrock, Noise und Ballade ist hier alles erlaubt und vieles gelungen. Es klingt nicht immer glatt, dafür aber ehrlich, kantig und ungebändigt. Ein rauer Edelstein, der nicht jedem gefallen muss, aber definitiv Eindruck hinterlässt. 
Paranoyd Point-Check: 8/10
8
Release:
08.08.2025
Atlantic Records


8

Paranoyd Point-Check

Everest, Halestorm

Inhaltsverzeichnis

Redakteurin beim Paranoyd Magazin. Spezialisiert auf Interviews & Reviews, verbindet Literaturstudium mit Leidenschaft fürs Schreiben.

Ähnliche Beiträge