„Es brennt wieder in der Hütte – und wer zündelt? Natürlich Sodom.“
Mit The Arsonist liefern die Ruhrpott-Thrasher ein Album ab, das nicht fragt, ob es darf – es macht einfach. Das neue Album der Thrash-Legenden erschien am 27. Juni 25 und zeigt: Die Godfathers der Szene haben immer noch Feuer im Tank und Zunder in der Kehle. Zwölf Tracks sind es, wenn man das kurze Intro mitzählt. Muss man aber nicht.
Intro? Kann man machen – oder halt lassen
Der erste Track trägt den Albumtitel The Arsonist und fungiert als kurzes Intro. Ein bisschen Atmosphäre, ein bisschen Spannung, aber ehrlich gesagt: Das kann man auch überspringen. Sodom brauchen keine Vorspiele. Die zünden sofort.
Sodom: Battle-Metal mit Dampf und Biss
Der eigentliche Opener ist Battle Of Harvest Moon, und der Name ist Programm: Hier wird nicht lange gefackelt. Drummer Toni Merkel gibt direkt Vollgas. Kein Geschnörkel, kein Zögern, einfach drauf. Tom Angelripper, das ewige Bollwerk am Mikro, brüllt sich durch die Strophen wie ein Berserker auf Koffein. Genau so kennt und liebt man ihn. Gitarristen Frank Blackfire und Yorck Segatz liefern dazu das Riffgewitter. Subtil ist hier gar nichts, aber das war auch nie das Ziel von Sodom. Stattdessen gibt’s Tempowechsel, Breaks und ordentlich Wucht auf die Zwölf.
Trigger Discipline – und keine Gnade
Mit Trigger Discipline geht’s noch eine Spur brutaler weiter. Hier brüllt Tom Angelripper, als würde er mit jedem Ton die Welt anzünden wollen. Die Gitarren? Immer noch rasiermesserscharf, aber stellenweise erstaunlich melodisch. Und das Schlagzeug? Rennt um sein Leben. Auch in Sachen Produktion bleibt Sodom sich treu: roh, direkt, ungeschliffen. Kein glattgebügelter Hochglanz-Thrash, sondern das akustische Äquivalent zu einer Kneipenschlägerei. So echt, dass man beim Hören fast den Staub in der Luft schmeckt.
Sodom und ihr Gruß an die Geister der Vergangenheit
Ein besonderes Highlight: Der Track Witchhunter. Ein namentlicher Gruß an den verstorbenen Originaldrummer Chris Witchhunter. Ein Hauch Nostalgie, ohne ins Sentimentale abzudriften. Stattdessen klingt es wie ein musikalischer Handschlag aus der Vergangenheit. Überhaupt schwingt auf dem ganzen Album der Geist der frühen Sodom-Jahre mit. Kein Hochglanz, kein Studio-Overkill, nur pure, ehrliche Energie.
Alt, aber nicht eingerostet
Schon die Neuauflage von Tapping the Vein 2024 (gemastert von Ex-Gitarrist Andy Brings) zeigte, dass Sodom keine Lust auf weichgespülte Retrospektiven haben. The Arsonist ist zwar neu, klingt aber wie aus derselben Ader geschnitzt. Echt eben.
Twilight Void – ein Hauch Ruhe im Chaos
Gegen Ende des Albums überrascht Twilight Void. Fast entspannt, beinahe sphärisch, zumindest im Vergleich zu den anderen Tracks. Mit knapp fünf Minuten gehört der Song zu den längsten des Albums. Und er zeigt: Selbst Sodom können auch mal ruhiger. Nicht wirklich ruhig. Aber ruhiger. Zumindest ein bisschen. Und für einen kurzen Moment.
Sodom und ihr Finale mit Feuersbrunst – und Flüstern
Mit Return To God In Parts zünden Sodom zum Schluss dann aber doch nochmal die ganz große Wutkerze an. Der Track trieft vor Zorn, Tom Angelripper schreit, als würde er persönlich mit dem Teufel abrechnen wollen. Doch dann, fast unmerklich, wird es leise. Ein knisterndes Feuer, ein Hauch Musik, ein ungewohnt sanfter Abgang. Und genau deshalb so stark.
Tracklist:
The Arsonist
Battle Of Harvest Moon
Trigger Discipline
The Spirits That I Called
Witchhunter
Scavenger
Gun Without Groom
Taphephobia
Sane Insanity
A.W.T.F.
Twilight Void
Obliteration Of The Aeons
Return To God In Parts
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