Das South of Heaven Festival feierte 2025 seine hochkarätige Premiere in Maastricht, Niederlande, und etablierte sich trotz wechselhafter Wetterbedingungen als ein herausragendes Ereignis für Liebhaber der härteren Klänge. Anders als die überfüllten Mainstream-Festivals, die Zehntausende anziehen, bot das South of Heaven ein intimeres Erlebnis für jene, die Wert auf kurze Wege, eine entspannte Atmosphäre und eine erlesene Auswahl an Bands legen. Die Organisation des Festivals war makellos, was die Premiere zu einem vollen Erfolg machte.
Tag 1: Ein stürmischer Auftakt
Der erste Tag des Festivals wurde von anhaltendem, starkem Dauerregen überschattet. Doch die hartgesottenen Fans ließen sich davon nicht abhalten und trotzten den Elementen, um ihre Lieblingsbands zu sehen. Die Stimmung blieb ausgelassen und energiegeladen, ein Beweis für die Leidenschaft der Metal-Community.
Den Auftakt machten BAEST, die mit ihrem Old-School-Death-Metal die ersten Moshpits des Tages entfachten. Darauf folgten ANGELUS APATRIDA, die mit ihrem schnellen und präzisen Thrash Metal das Publikum weiter anheizten. Die niederländischen Veteranen LEGION OF THE DAMNED lieferten eine gewohnt brachiale Performance ab, gefolgt von MIDNIGHT, die mit ihrer rohen Black/Speed-Mischung für eine düstere und energiegeladene Atmosphäre sorgten.
Ein Höhepunkt des Tages war der Auftritt von SACRED REICH, die bewiesen, dass sie auch nach Jahrzehnten nichts von ihrer Relevanz und Power eingebüßt haben. SOULFLY unter Max Cavalera verwandelten das Gelände in einen Hexenkessel und lieferten eine beeindruckende Mischung aus Groove und Aggression. Die Legenden von DARK ANGEL brachten ihren komplexen Thrash Metal auf die Bühne und begeisterten die Kenner. Die belgischen Groove-Metal-Pioniere CHANNEL ZERO bewiesen einmal mehr ihre Bühnenpräsenz, bevor HATEBREED den ersten Festivaltag mit einer explosiven Show beendete. Ihre Hardcore-Hymnen sorgten für ekstatische Crowdsurfer und ausgelassene Pits, ein perfekter Abschluss trotz des widrigen Wetters.
Tag 2: Sonnenschein und musikalische Vielfalt
Der zweite Festivaltag präsentierte sich dann von seiner besten Seite: überwiegend sonnig und mit angenehmen Temperaturen. Dies trug maßgeblich zur entspannten und freundlichen Atmosphäre bei, die das South of Heaven Festival so besonders machte.
Die deutschen Modern-Metaller TENSIDE eröffneten den Tag mit einem kraftvollen Set, gefolgt von den tschechischen Goregrindern GUTALAX, die mit ihrer humorvollen und chaotischen Performance für ausgelassene Stimmung sorgten. Die wiedervereinigten niederländischen Tech-Metaller TEXTURES lieferten einen technisch brillanten und emotionalen Auftritt ab, der viele Fans begeisterte.
DECAPITATED aus Polen zeigten eindrucksvoll, warum sie zu den führenden Death-Metal-Bands gehören, während SYLOSIS mit ihrem modernen Thrash/Groove Metal das Publikum fesselten. Einer der absoluten Höhepunkte des zweiten Tages war der Auftritt der britischen Legenden CARCASS, die mit ihrem chirurgisch präzisen und doch brutalen Death Metal die Menge in Ekstase versetzten.
Die Schweden IN FLAMES lieferten eine vielseitige Show, die sowohl alte Klassiker als auch neuere Stücke umfasste und ihre Entwicklung über die Jahre hinweg zeigte. Den krönenden Abschluss des South of Heaven Festivals bildeten die schwedischen Tech-Metal-Giganten MESHUGGAH. Ihr einzigartiger, polyrhythmischer Sound und ihre hypnotisierenden Riffs zogen das Publikum in ihren Bann und sorgten für ein unvergessliches Finale.
Organisation und Atmosphäre: Ein Festival für die Menschen
Die Organisation des South of Heaven Festivals war hervorragend. Das Gelände war übersichtlich und kompakt, was zu sehr kurzen Wegen zwischen den Bühnen und den Versorgungspunkten führte. Selten gab es Stau an den Essensständen oder in anderen Bereichen, was die entspannte Atmosphäre unterstrich. Es war offensichtlich, dass dieses Festival nicht darauf ausgelegt war, maximale Menschenmassen anzuziehen, sondern ein angenehmes Erlebnis für die Besucher zu schaffen. Es war kein überfülltes Festival, sondern ein Festival für die Menschen, die die großen Mainstream-Veranstaltungen mit >20.000 Menschen und mehr meiden wollen. Die Security war locker und entspannt, was ebenfalls zur positiven Grundstimmung beitrug.
Einziger kleiner Wermutstropfen aus meiner persönlichen Sicht war die Anzahl der über 20 Fotografen im Fotograben. Dies führte dazu, dass ich mich entschied, meine Fotos ausschließlich aus dem Publikum heraus zu machen, was aber der Qualität des Erlebnisses keinen Abbruch tat. Nach den Hauptkonzerten gab es noch After-Party-Konzerte in einer anderen Location nahe dem Festivalgelände, an denen ich jedoch nicht teilgenommen habe.
Insgesamt war die Premiere des South of Heaven Festivals ein voller Erfolg. Es ist ein junges Festival, das das Potenzial hat, sich in den kommenden Jahren zu etablieren. Hoffentlich wird es nicht zu groß, denn die Festivallandschaft braucht diese kleineren, intimeren Veranstaltungen, die den Fokus auf die Musik und das Gemeinschaftsgefühl legen. Das South of Heaven Festival 2025 hat bewiesen, dass es genau das bieten kann.
GALERIE TAG 1
Baest
Angelus Apatrida
Legion of the Damned
Midnight
Sacred Reich
Soulfly
Dark Angel
Channel Zero
Hatebreed
GALERIE TAG 2
Tenside
Gutalax
Textures
Decapiteted
Sylosis
Carcass
In Flames
Meshuggah