Mit Requiem For The Sun kehren THE OSSUARY aus Italien mit einem beeindruckend dichten und atmosphärischen Werk zurück. Es ist das vierte Studioalbum der Band und markiert zugleich eine Weiterentwicklung ihres okkulten, retrogetränkten Heavy Rock-Stils. Die acht neuen Tracks knüpfen an die Stärken der Vorgänger an, erweitern den Sound aber um neue, fast spektrale Facetten – irgendwo zwischen Doom, Psychedelic Rock und einer Prise cineastischer Erzählkunst.
Schon der Opener „Sacrifice“ zeigt, wohin die Reise geht: dunkle, rifflastige Klanggebilde treffen auf eindringlichen Gesang, der mehr beschwört als einfach nur erzählt. THE OSSUARY schaffen es von Beginn an, eine düstere, ritualhafte Atmosphäre zu etablieren, die den Hörer förmlich einsaugt. Dabei wirkt nichts überproduziert – die Band setzt auf einen organischen, ehrlichen Sound, der in Teilen live eingespielt wurde und dem Album eine fast greifbare Direktheit verleiht.
Thematisch bewegt sich Requiem For The Sun in introspektiveren Gefilden als frühere Werke. Die Songs sind geprägt von Nachdenklichkeit, spirituellen Reflexionen und einer spürbaren Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen. Das verleiht dem Album eine Tiefe, die weit über die gängigen Genre-Standards hinausgeht. In einer Zeit, in der viele Rockproduktionen glattgebügelt und vorhersehbar wirken, setzen THE OSSUARY auf Rohheit, Atmosphäre und echte Emotion.
Ein besonderes Highlight ist der Song „Far From The Tree“, der nicht nur musikalisch überzeugt, sondern auch visuell eindrucksvoll inszeniert wurde. Das dazugehörige Musikvideo stammt vom renommierten Künstler Costin Chioreanu, der bereits mit Größen wie Ghost, Mayhem oder Jethro Tull gearbeitet hat. Seine Bildsprache passt perfekt zur Musik von THE OSSUARY und unterstreicht den künstlerischen Anspruch, den die Band an ihr Gesamtwerk stellt.
Auch andere Titel wie „Wishing Well“ oder „Volume of Void“ zeigen die Vielschichtigkeit der Band. Hier paaren sich donnernde Riffs mit psychedelischen Einschüben und spacigen Synths – stets getragen von einem dichten Groove und dem charismatischen Gesang von Frontmann Stefano Fiore. Die Musiker agieren als geschlossenes Kollektiv: Alex Nespoli (Gitarre, Synth) und Max Marzocca (Drums, Synth, Backing Vocals) sorgen für eine klangliche Tiefe, die trotz aller Düsternis nie schwerfällig wirkt.
Musikalisch zollen THE OSSUARY ihren offensichtlichen Einflüssen Tribut – Namen wie Black Sabbath, The Doors, The Beatles, Witchfinder General oder Mercyful Fate sind klar herauszuhören. Dennoch gelingt es ihnen, mehr zu sein als eine bloße Hommage an vergangene Zeiten. Vielmehr schaffen sie ein eigenes Klanguniversum, das vertraut und doch neu wirkt, roh und doch träumerisch – oder, wie die Band es selbst formuliert: „oneirisch“.
Das Album endet mit „Eloise“, einem epischen Finale, das alles zusammenführt, was THE OSSUARY auf Requiem For The Sun auszeichnet: emotionale Tiefe, musikalische Wucht und eine starke visuelle Vorstellungskraft. Dieser Schlusspunkt ist kein einfaches Outro – es ist eine finale Explosion, die das Hörerlebnis in einer intensiven Katharsis münden lässt.
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