Abduction wurde 2016 als Ein-Mann-Blackmetal-Projekt in UK gegründet und ist nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen französischen Black-/Death-Metal-Band.
Nach einer drei Song langen Demo EP, veröffentlichte die Band bei dem litauischen Label Inferna Profundus das Debütalbum To Further Dreams Of Failure in 2017 und ein Jahr später A Crown Of Curses (bei den UK Labels Death Kvlt und Clobber). Mit All Pain as Penance, Intercontinental Death Conspiracy und Black Blood sind nunmehr bereits 5 Alben erschienen und mit Existentialismus steht Album 6 kurz vor dem Release, diesmal bei Candlelight Records.
Ihren Sound beschreiben sie selbst als „gespenstisch mir fetten Riffs und emotionalem Songwriting“. Ein „außerweltlicher“ und „atmosphärischer Black-Metal Angriff“.
Der Kopf hinter Abduction, A|V, bestritt frühere Auftritte auch Solo (unter anderem auch beim Bloodstock Festival), aber mittlerweile tritt Abduction mit einem vollen Band Line-up auf.
Wie das neue Album Existentialismus (Release am 21.02.2025), welches ebenfalls das erste Album von Abduction ist, das mit einem vollen Band Line-up aufgenommen wurde, klingt, werden wir hier in dieser Review jetzt besprechen.
Existentialismus
Das Album startet mit A Legace of Sores und man wird nach einem kurzen melodischen Intro mit Blackmetal typischen Blastbeats begrüßt. Die keuschenden und gegrowlten Vocals mischen sich mit ordentlich Hall in die Musik, ohne hervorzustechen, was dem ganzen den gespenstischen Touch verleiht, den Abduction sich selbst zuschreibt. In dem 6:48 Minuten langen Opener wechseln sich treibender Rhythmus mit melodischen Übergängen ab, was den Song abwechslungsreich und nicht langweilig werden lässt. Zur Bridge hin haben die Blastbeats eine Pause und mehr klassische Metalriffs sind zu hören.
Weiter geht es mit Pyramidia Liberi, welches mit einem, von Blastbeats begleitetem, eingesprochenen Part beginnt. Das Gesprochene kann man aber nur sehr schwer verstehen, da es in den Instrumentals etwas untergeht. Pyramida Liberi ist von der Atmosphäre und Instrumental etwas ruhiger als der Opener. Vocaltechnisch wird hier noch mehr Abwechslung geboten und A|V zeigt hier, dass Abduction sich nicht in Genregrenzen zwängt, sondern songdienlich und kreativ ist.
Überraschend ist mit Blau ist die Farbe der Ewigkeit ein Song mit deutschem Titel vertreten, das vorab als Single mit passendem YouTube Video veröffentlicht wurde. Die auf den vorherigen Songs schon bekannten Muster sind auch hier wiederzufinden: Blastbeats, melodiöse Übergänge und abwechslungsreiche und starke Vocals, ohne dass die Songs sich zu ähnlich klingen, bleiben Abduction ihrem Sound treu.
Razors of Occarn fängt mit dem ruhigsten Intro der Platte an und schleppende Drums, begleitet von einem melodischen Riff und einsetzenden, fast schon choralen Cleangesang. Nach knapp anderthalb Minuten kommen aber auch die bekannten Blastbeats und blackmetaltypischen Gitarrenriffs. Zur Mitte des Songs übernehmen stakkato- und salvenartige Riffs den Sound und schlagen ein wie eine Kanonenkugel.
Das letzte Lied, Vomiting at Baalbek ist mit 11:10 Min. auch gleichzeitig das längste Lied. Hier fährt Abduction noch einmal ihr Arsenal an Können auf: Blastbeats, melodische Gitarrenleads, gespenstische Vocals, aber immer wieder von anderen Elementen unterbrochen, damit auch hier keine Langeweile im Song aufkommt. Ein würdiger Abschluss.
Fazit
Abduction bringen mit Existentialismus ihr sechstes Studioalbum, aber das erste Album mit vollem Band Line-up und nicht als komplettes Soloprojekt von A|V und es ist ein sehr gelungenes Machwerk. Die Songs sind ausgereift und trotz ihrer Längen bis zu 11 Minuten, werden die Songs zu keinem Zeitpunkt langweilig oder die einzelnen Songs zugleich. Man erkennt aber trotzdem einen gleichbleibenden Stil durch das Album hinweg. Klare Hörempfehlung.
Paranoyd Point-Check: 8/10
ABDUCTION
Album: Existentialismus
Release Date: 21. Februar 2025
Via Candlelight Records
ABDCUTION online:
- ABDUCTIONs „Existentialismus“ – Die Black Metal Band beeindruckt mit ihrem sechsten Album! - Februar 19, 2025
- Paganfest 2025 – Ein Fest für Metal-Fans in Wiesbaden - Januar 31, 2025
- Paganfest Wiesbaden 2025 – Bildergalerie - Januar 30, 2025