ANY GIVEN DAY stehen zweifelsfrei in der deutschen Musikszene für kompromisslose Härte, fette Breakdowns, Liegestützen im Moshpit und einen Funken pure Emotionen. Sie gehören seit 2012 zu den fettesten Metalcorebands, die Deutschland zu bieten hat. Wie auch bei der ersten Ausgabe im vergangenen Jahr lud die Band am 28.12.2024 in die Oberhausener Turbinenhalle zu Ihrem Minifestival GET THAT DONE FEST, um das Jahr 2024 zu verabschieden. Mit dabei waren ebenfalls die Berliner Senkrechtstarter Future Palace, The Narrator und Revnoir aus Frankreich.
Der erste Eindruck auf dem Parkplatz der Turbinenhalle war ehrlich gesagt: „Hmm, ist die Veranstaltung ausgefallen?“ Ein paar wenige Autoreihen waren belegt. Sonst herrschte gähnende Leere vor der Halle. Schnell die Insta-Story von ANY GIVEN DAY gecheckt. Keine neuen Informationen. Es schien alles normal. Wir betreten die Turbinenhalle 2 und der Saal war 20 Min. vor Veranstaltungsbeginn ungefähr zu 40 % gefüllt. Es hatte tatsächlich den Eindruck, dass nicht besonders viele Tickets verkauft wurden. Um das Mysterium schon einmal vorab aufzulösen. Später bei ANY GIVEN DAY war die T2 brechend voll und es war nur der erste Eindruck.
Pünktlich um 19.30 stand dann die erste Supportband REVNOIR, eine relativ neue Metal-Formation aus Frankreich auf der Bühne, die uns eine halbe Stunde lang eine Mischung aus Rock und Metal auf die Ohren gaben. Das Publikum war ein wenig gleichgültig, verfolgte zwar die Geschehnisse auf der Bühne, aber nahmen nur halbwegs am Auftritt von REVNOIR teil. Die Künstler auf der Bühne gaben trotzdem alles und warfen viel Leidenschaft in den Auftritt. Hier gibts aber eindeutig noch Verbesserungspotenzial.
Nach kurzer Umbaupause standen THE NARRATOR aus Essen auf der Bühne, die Mitte September ihr gefeiertes Debütalbum Lore veröffentlicht haben und bereits als Support für die anstehende Limitless-Tour von ANY GIVEN DAY im kommenden Monat bestätigt wurden. Und der flotte Ruhrpott-Vierer zeigte in einem zwar relativ kurzem, aber durchaus kraftvollen Set, warum sie diesen Slot innehaben. Man merkt hier in Oberhausen, dass Essen nicht sehr weit weg ist und einige Freunde und Bekannte der Band hier mit von der Partie waren. Die Jungs um Sänger Fabian Jochum rissen flott die Bude ab und verließen die Bühne wieder mit dem Eindruck, dass hier das letzte Wort noch nicht gesprochen wurde.
Future Palace zählt für mich zu einem der größten Gewinner des Jahres 2024. Was sich in 2023 bereits durch zahlreiche Auftritte auf kleinen bis mittelgroßen Festivals andeutete, wurde in 2024, spätestens nach dem Release des neuen Albums Distortion gefestigt und somit stehen neben zahlreichen Terminen auf Ihrer eigenen Tour, sogar Festivalauftritte bei Rock am Ring und dem Hellfest in Frankreich für 2025 auf dem Programm.
Allerdings kann die Berliner Female-Fronted-Metal-Band um Sängerin Maria Lessing hier in Oberhausen leider nicht vollends überzeugen. Der Auftritt wirkte leider ein wenig kraftlos, was allerdings auch daran liegen kann, dass sich die Frontfrau noch von einer gerade auskurierten Bronchitis erholte. Wir verbuchen den Auftritt unter der Rubrik „Geht mit Sicherheit besser, war aber ok!“ und somit geben wir den 3 Berlinern im neuen Jahr eine neue Chance sich zu beweisen.
Setlist: Future Palace
- Malphas
- A Fool on a Devils Reins
- Uncontrolled
- Amethyst
- Decarabia
- Fever
- The Echoes of Disparity
- Dreamstate
- Dead Inside
- Heads up
- Paradise
Kommen wir nun zum Gastgeber der Veranstaltung und dem Höhepunkt des Abends. ANY GIVEN DAY ließen sich etwas Zeit und mit ca.15 Minuten Verspätung fiel auch hier der Vorhang zum Opener GET THAT DONE, der zeitgleich auch Namensgeber der Veranstaltung war. Moment, hatten die Jungs aus Gelsenkirchen einen neuen Sänger verpflichtet? Nicht wirklich, aber Frontmann Dennis Diehl hat augenscheinlich geschätzt 3 Kilo Bart verloren und schrie jetzt relativ gesichtsnackt ins Mikro. Ein sehr ungewohnter Anblick nach vielen Jahren. An der Performance auf der Bühne veränderte dies nichts und so stand für uns nur ein Wort für den Auftritt von ANY GIVEN DAY: POWER!
Es ist unfassbar, wie die Band die fast volle Halle in Ihren Bann zieht. Band und Fans schaukelten sich gegenseitig zu neuen Höchstleistungen und alle hatten sichtlich Spaß am Auftritt.
ANY GIVEN DAY präsentierten in ihrem 90-minütigen Set neben sieben Songs des aktuellen Albums Limitless Songs aus allen 4 Alben der Band und selbstverständlich durfte das Rhianna-Cover zu Diamonds auch nicht fehlen, das lautstark von der gesamten Halle mit ins Ziel getragen wurde.
Es ist immer wieder schön Bands zu sehen, die einfach nur Spaß an dem haben, was Sie tun, das grandios auf der Bühne umsetzen und gleichzeitig kein Funken von Arroganz an den Tag legen. Ein sehr sympathischer Auftritt der 5 Gelsenkirchener, die richtig Bock auf mehr machen. Wir hoffen, dass wir noch lange von dieser Band haben. Hell Yeah!
Setlist: ANY GIVEN DAY
- Get that done
- Never Surrender
- Limitless
- Endurance
- Unbreakable
- Loveless
- Devil Inside
- Broken Guardian
- Best Time
- Apocalypse
- H.A.T.E.
- Never Say Die
- Home
- Arise
- Come Whatever May
- Diamonds (Rihanna-Cover)
- Savior
- GET THAT DONE! ANY GIVEN DAY verabschieden 2024 - Januar 1, 2025
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