Ihre Zufriedenheit ist unser Ziel, deshalb verwenden wir Cookies. Mit diesen ermöglichen wir, dass unsere Webseite zuverlässig und sicher läuft, wir die Performance im Blick behalten und Sie besser ansprechen können.

Cookies werden benötigt, damit technisch alles funktioniert und Sie auch externe Inhalte lesen können. Des weiteren sammeln wir unter anderem Daten über aufgerufene Seiten, getätigte Käufe oder geklickte Buttons, um so unser Angebot an Sie zu Verbessern. Mehr über unsere verwendeten Dienste erfahren Sie unter den „Cookie-Einstellungen“.

Mit Klick auf „Zustimmen und weiter“ erklären Sie sich mit der Verwendung dieser Dienste einverstanden. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit mit Wirkung auf die Zukunft widerrufen oder ändern.

Das LEYKA Tour-Tagebuch Teil 4

Leyka Tour
Foto Credit: Kevin Richter

Das LEYKA Tourtagebuch: In Zusammenarbeit mit dem Paranoyd Magazine begleiten Yves (Gitarre) und Knaule (Bass) hier die anstehenden Konzerte der Band im Herbst und Winter 2024 in Tagebucheinträgen, Bildern und Videos.

Freitag, 19.10.2024 – Das Schanz, Mühlheim a. Main – Laut gegen Antisemitismus

Liebes LEYKA-Tourtagebuch,

Dieses Wochenende hatten wir einmal mehr das Vergnügen, im Das Schanz in Mühlheim am Main spielen zu dürfen, und zwar auf der Veranstaltung „Laut gegen Antisemitismus“.

Im Schanz waren wir jetzt schon zum dritten Mal auf der Bühne. Schon im letzten Jahr waren wir bei „Laut gegen Antisemitismus“ zu Gast und durften im Januar dieses Jahres die Band Are We Used To It bei ihrer EP-Release-Party supporten. Das Schanz ist unserer Meinung nach eine der schönsten Locations im Rhein-Main-Gebiet und wird nicht nur als reine Konzerthalle genutzt, sondern auch für diverse andere Veranstaltungen wie Pub-Quizze, Kulinarik-Events oder auch als Bar und Biergarten genutzt. Neben der Halle, in die bei voller Nutzung der Fläche ca. 400 Leute passen, gibt es noch das „Wohnzimmer“. Der Raum wird meist als Bar genutzt, hier finden aber auch regelmäßig kleinere Konzerte (~50 Personen) statt und bei Konzerten in der Halle befindet sich hier der Backstage für die Künstler:innen. Für die Core Fans unter euch, findet hier seit kurzem jährlich das Bembelcore Festival statt, das mit hervorragenden Line-ups glänzt!

Der Konzerttag war für uns wieder mal richtig schön. Auf einer größeren Bühne zu stehen macht immer mehr Spaß, da wir uns bei weniger Platz häufig gegenseitig auf den Füßen stehen. Da helfen ein paar Meter mehr in alle Richtungen sehr viel. Außerdem ist das Catering im Schanz immer hervorragend und die Räumlichkeiten sind optimal: Ein großer Backstage, 2 separate Bühnenaufgänge, ausreichend Platz für unseren Merch und ein gemütlicher Außenbereich. Ansonsten stand der Konzertabend natürlich voll im Zeichen von „Laut gegen Antisemitismus“. Alle Bands haben auf Gagen oder Aufwandsentschädigungen verzichtet. Das eingenommene Geld wurde an die jüdische Gemeinde Offenbach gespendet und vor allem wurde ein wichtiges Zeichen gesetzt. Daher wollen wir heute weniger über uns sprechen, sondern Alex, den Veranstalter und Drummer von Corbian, zu Wort kommen lassen:

Knaule: Wie genau hat es mit der Veranstaltung angefangen?

Alex: Der Ursprung war meine Bachelor-Arbeit (Soziale Arbeit), welche ich zum Thema „Rechtsextremismus“ verfasst habe. Da die Themen „Rechtsextremismus“ und „Antisemitismus“ oftmals sehr eng miteinander verbunden sind, habe ich mir gemeinsam mit meiner damaligen Dozentin überlegt, wie man Öffentlichkeitsarbeit zu dem Thema machen kann. Da ich (als Musiker) oft Events organisiere, lag es nahe, ein Charity-Event zu veranstalten. Nachdem während der Corona-Pandemie vermehrt Schmierereien und Zeichen aus der rechten Szene an jüdischen Gebäude in Offenbach platziert worden sind, haben wir gesagt: ‘Wir machen da jetzt was!’. 

Knaule: Dieses Jahr findet die dritte Veranstaltung statt, willst du das in Zukunft fortführen?

Alex: Ja! Wir wurden in der Vergangenheit auch gefragt, ob wir als Band politisch Stellung beziehen wollen, aber uns geht es vielmehr darum, etwas hier lokal (in Offenbach) für den guten Zweck zu tun. Solange das Interesse von der jüdischen Gemeinde in Offenbach hierfür noch da ist, machen wir weiter.

Knaule: Kannst du sagen, wozu das Geld bzw. die Spende genutzt wird?

Alex: Das ist unterschiedlich. Die Synagoge ist ja ein eigener, eingezäunter Bereich, mit Sicherheitseingang und wird leider auch von der Polizei bewacht. Das Geld geht beispielsweise in den Ausbau des Kindergartens und ähnliche Projekte.

Knaule: Warst du schon mal vor Ort?

Alex: Ja, wir waren gemeinsam vor Ort und haben uns auch mit Hendrik Friedmann, dem Vorstand der Gemeinde, gesprochen. Da wird beispielsweise besprochen, ob man neues Synagogen-Inventar besorgt oder es werden Feste organisiert. Es gibt beispielsweise ein islamisch-jüdisches Bündnis in Offenbach, bei dem sich die beiden Gemeinden unterstützen und dies auch nach außen zeigen.

Yves: Wie waren die letzten Veranstaltungen? Wie wird das angenommen und wie war das Feedback?

Alex: Also erstmal fand man (die Gemeinde) es sehr interessant, dass gerade Bands aus dieser Musikrichtung (Anmerkung: Das Line-up von Laut gegen Antisemitismus ist in der Regel sehr Metal(core)-lastig) so ein Statement setzen, da man sich da nicht so auskennt. Aber das wurde sehr positiv aufgenommen. Der Yannic (Besitzer vom Schanz) hält das auch für eine gute Sache und unterstützt uns da gerne. 

Im ersten Jahr waren ca. 50 Leute vor Ort, letztes Jahr 185 und dieses Jahr werden es trotz starker Konkurrenzveranstaltungen (mehrere große Konzerte) rund 110 Gäste sein. Umso mehr freut es uns, dass trotzdem so viele Leute sich für die Veranstaltung entschieden haben und sich kleinere Bands anschauen, die sich für einen guten Zweck einsetzen!

Knaule: Um nochmal auf den Ursprung zu sprechen zu kommen, was genau hast du studiert?

Alex: Ich habe Soziale Arbeit studiert und mich im Bachelor auf das Thema „Rechtsextremismus“ fokussiert. In der Recherche habe ich mich auch mit einigen Insidern und Aussteigern aus der Nazi-Szene unterhalten. Es war sehr erschreckend, einen Einblick in die Abläufe und Hierarchien dieser Szene zu erhalten. Das hat mich allerdings sehr inspiriert diese Veranstaltung zu machen, denn in den nächsten Jahren werden wir wahrscheinlich sehr viel mit Antisemitismus zu tun haben.

Knaule: Merkst du, dass es diesbezüglich in der letzten Zeit noch schlimmer geworden ist?

Alex: Das ist schwer zu sagen, da Offenbach sehr multikulturell ist. Aber man hört schon regelmäßig Dinge wie „Die Juden sind schuld an der Corona-Krise“. Im ländlichen Bereich ist das aber noch extremer. 

Yves: Umso besser, dass du die Veranstaltung machst, jedes Zeichen zählt!

Knaule: Ja, auch gerade weil du sagst, dass man nicht unbedingt damit rechnet, dass Musiker aus unserem Genre sich für sowas einsetzen.

Alex: Ja, ich glaube, vor allem ist es wichtig, dass junge Leute dafür einstehen und sich dafür einsetzen!

Danke an der Stelle nochmal an Alex für das Interview, die offenen Worte und vor allem für die Orga der Veranstaltung. Wir freuen uns immer über die Möglichkeit, mit unserer Musik und der Band so wichtige Benefizveranstaltungen unterstützen zu können, die Solidarität und aktive Hilfe für diskriminierte Gruppen geben. In unserem 1. Tagebucheintrag berichteten wir bspw. vom „Rock gegen Rechts“, was uns ebenfalls sehr am Herzen lag. Uns ist es enorm wichtig, dass sich besonders in einer alternativen Musikszene ALLE wohlfühlen und keine Diskriminierung stattfindet, was leider manchmal ganz schön schwierig sein kann.

Zwar wollten wir heute besonders über den Anlass des Abends berichten, können aber nicht außen vor lassen, was für eine fantastische Show wir mit euch hatten! Super Ton- und Lichttechniker, guter Soundcheck, 1A-Mercherin (erneutes Dankeschön an Moni <3), duftes Publikum, angenehm große Bühne – wir hatten riesigen Spaß! Der Abend war sogar so gut organisiert, dass wir im Zeitplan 10 Minuten voraus waren und spontan noch einen Song mehr spielen konnten!

 Wie geht’s bei uns weiter?

Wir haben jetzt vier konzertfreie Wochenenden in Folge, man könnte ja schon fast von Urlaub sprechen! Die „freie“ Zeit werden wir nutzen, um unsere Akkus aufzuladen und viele Sachen im Hintergrund zu organisieren.  Vielleicht machen wir dazu ja auch mal einen Tagebucheintrag, wenn wir die Zeit finden! Im November und Dezember stehen dann noch fünf Konzerte von uns an. Schaut gerne unten mal in die Termine rein, vielleicht habt ihr ja mal Lust uns zu besuchen!

Bis dahin,

Yves & Knaule

Termine Herbst & Winter 2024

Den Ticketlink findet ihr auf dem jeweiligen Ort hinterlegt!

15.11.2024 – Bad Oeynhausen, Druckerei

16.11.2024 – Rheinböllen, Hunsröck United (Noch kein Vorverkauf)

22.11.2024 – Nürnberg, Kantine

23.11.2024 – Bayreuth, Das Zentrum

13.12.2024 – Wiesbaden, Kreativfabrik „Year’s End Bash“ 

Ähnliche Beiträge