Nachdem mir letztes Jahr das große C das Konzert meiner Lieblingsband Beartooth verhagelte, hatte ich am 16.10. endlich die Chance, das Entgangene nachzuholen, und das sogar doppelt. Die Band gab sich gleich zwei Tage hintereinander im Schlachthof Wiesbaden die Ehre und ich hatte das Glück, an beiden Tagen da sein zu können. Den ersten als Fotograf für Paranoyd und am zweiten Tag als Zuschauer, aber mit VIP Upgrade.
Mit im Gepäck hatte die US-Amerikaner noch Landmvrks aus Frankreich und eine weitere meiner Lieblingsbands, die Australier von Polaris. Was ein nices Line-Up.
Einen kleinen Dämpfer gab es aber dann am Eingang des Photopits: Fotos bei Beartooth nur die ersten zwei Songs, und beim ersten Song etwas verzögert in den Pit wegen Pyros, weswegen auch der dritte Song nicht fotografiert werden durfte.
Aber eröffnet wurde der Abend erstmal von Landmvrks, die es nunmehr auch schon 10 Jahre gibt und die von Sekunde eins die richtige Stimmung für den Abend setzten. Harte Riffs und Breakdowns, fiese Growls gemixt mit catchy Refrains und bei Landmvrks auch noch garniert mit ein paar Rap-Parts. Auch eine Akustikeinlage von Sänger Florent Salfati für das Lied „Suffocation“ war dabei. Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Band live deutlich besser als auf Platte finde und das Publikum empfand wohl ähnlich, da sich ziemlich schnell Circle- und Moshpits einstellten und die Securitys früh anfangen mussten, Crowdsurfer in Empfang zu nehmen. Nach gut 40 Minuten Spielzeit war das Set beendet.
Anschließend übernahm Polaris die Bühne, und da ich sie im März auf ihrer Headliner Tour bereits gesehen und fotografiert habe, freute ich mich sehr, da Polaris auch zu meinen Lieblingsbands zählt. Und die Jungs rund um Jamie Hails lieferten auch direkt von Beginn ab und niemand im ausverkauften Schlachthof blieb ruhig stehen. Komplexe aber eingängige Melodien gepaart mit harten Riffs, den Growls von Jamie und den cleanen Vocals von Bassist Jake sind im modernen Metalcore mit das Beste, was man aktuell finden kann. Traurig und emotional wurde es bei der Ansage vor „Overflow“, in der Jamie an den viel zu früh verstorbenen Polaris Gitarrist Ryan Siew gedachte. Am Ende ließen es Polaris noch einmal mit „The Remedy“ richtig krachen, bevor ihr Set nach knapp 45 Minuten zu Ende ging.
Um 21:40 betraten dann endlich Beartooth die Bühne und die Band rund um Caleb Shomo startete ihr Set direkt mit dem Titeltrack des aktuellen Albums „The Surface“. Nachdem das Publikum mit Konfetti beschossen wurde, durften wir auch endlich in den Fotopit und fotografieren. Zum dritten Song „Bad Listener“ mussten wir den Fotopit auch schon wieder verlassen, da ab dort dann ordentlich gezündelt wurde. Mit Feuerfontänen und einem Flammenwerfer in der Hand wurde die ohnehin schon heiße Halle noch weiter aufgeheizt.
Mein persönliches Highlight an diesem Tag war, dass „Disease“ und „Hated“ direkt hintereinander gespielt wurden, die zwei Songs sind für mich persönlich von großer Bedeutung und ich habe auch Teile der Lyrics tätowiert.
Während dem Instrumental „The Last Riff“ wurde mit der Pyro die Menge abgelenkt, damit Caleb unbemerkt mit Akustikgitarre ans Mischpult schleichen konnte und anschließend ein Akustik-Cover vom The Killers Song „Mr. Brightside“ und „Look the other way“ spielte. Ein richtiger Gänsehautmoment als das Publikum aufgefordert wurde „Mr. Brightside“ mitzusingen und die Halle nur von Handylichtern und Feuerzeugen erleuchtet wurde.
Zurück auf der Bühne durfte auch der aktuellste, etwas poppigere, Song „ATTN“ nicht fehlen. Ein weiterer emotionaler Moment war, als Caleb erklärte, dass er den Song „I was alive“ für seinen verstorbenen Großvater schrieb und ohne ihn nicht da wäre, wo er heute ist. Als vorletzten Song wurde noch einmal ordentlich zu „Sunshine“ abgefeiert, bevor das Publikum „In between“ anstimmte, was traditionell der letzte Song des Sets ist. Die letzte Zeile sang Caleb in einer superstillen Halle ohne Mikrofon, was ein weiterer Gänsehautmoment war.
Ein wirklich großartiges Konzert und mein persönliches Highlight in 2024, da ich mit Beartooth sehr viele Emotionen verbinde und sehr lange auf dieses Konzert gewartet habe. Auch ein Dank an die Securitys, die trotz hoher Beschäftigung mit Crowd-Surfern immer gute Laune hatten und stets freundlich und hilfsbereit waren.
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