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Dark Tranquillity veröffentlichen neues Album “Endtime Signals”

Offizielles Pressefoto Dark Tranquillity
Dark Tranquillity, Endtime Signals

Neben IN FLAMES und AT THE GATES stehen auch DARK TRANQUILLITY für die Qualität des melodischen Deathmetal, den man aus Göteborg in Schweden kennt und liebt. Insbesondere nach zahlreichen Besetzungswechseln in den letzten Jahren ist die wiedererstarkte Besetzung mit Joakim Strandberg, Nilsson (Schlagzeug) und Christian Jansson (Bass) um die markante Konstante in Form von Sänger Mikael Stanne, sowie Martin Brändström (Keyboards) und Johan Reinholdz (Gitarren) komplettiert und bereit für den Angriff. Mit “Endtime Signals” fügen DARK TRANQUILLITY nun ein weiteres Stück ihrer beeindruckenden Diskografie von mittlerweile 12 Studioalben in 35 Jahren Bandgeschichte hinzu. Das neue Machwerk der Deathmetal Pioniere wurde mit viel Leidenschaft und Emotionen produziert. Es entstand unter dem Eindruck der Coronapandemie und des Verlustes ihres Ex-Gitarristen Fredrik Johansson. Es verkörpert sowohl Unruhe, Dunkelheit und Angst als auch Entschlossenheit und Zustimmung. Lassen wir uns nun auf diese Reise der inneren Zerrissenheit ein und starten in “Endtime Signals“.

Unverzeihlich

Wir starten mit dem Opener ‘Shivers and Voids‘. Die ersten Sekunden sind gefüllt mit einem nostalgisch und melancholisch wirkenden Gitarrenspiel. Schlagzeuger Joakim Strandberg Nilsson – spielt sein erstes Studioalbum mit der Band – setzt mit einem ordentlichen Double Bass den Ton für dieses Stück. Hinzu kommen ein forderndes Riff und einer der am meisten geschätzten Stimmen im Genre, Mikael Stanne. Sein Knurren hallt mit einem ordentlichen rostigen Unterton. Bitte mehr davon. Stanne selbst sagt Folgendes über diese Platte: „Das letzte Mal, als ich geschrieben habe, war vor der Pandemie. Es wurde Zeit, mit ein paar Dingen klarzukommen. Vieles ist passiert, als wir vor eineinhalb Jahren begonnen haben, für dieses Album Songs zu schreiben. Wir haben eine Menge Freunde verloren, z. B. Fredrik [Johansson]. Im Gesamten schien die Welt ein feindseliger Ort zu sein. Die Texte zeigen Widerstand in einer Zeit der Aufruhr, Energie und Melodik machen “Shivers and Voids” zu einem kraftvollen Opener.

Als Nächstes haben wir “Unforgivable”. Brändström hat uns schnellere Songs versprochen, und die bekommen wir auch. “Unforgivable” ist geladen mit einer furiosen Intensität. Neben dem spannenden Schlagzeug wartet der fast-paced Kracher mit dunklen Screams und animalischem Growling von Mikael Stanne auf. Hier und da wirkt der Song etwas chaotisch, das ist aber eher schon Meckern auf hohem Niveau. Das Highlight hier ist ganz klar das grandiose Solo von Johan Reinholdz. Das Tapping ist ausgezeichnet. In “Neuronal Fire” ist dann auch das Keyboard von Martin Brändström deutlicher im Vordergrund zu hören und trägt deutlich zum atmosphärischen Klangkonzept bei. Mit einem Lied wie diesem ist die Band auf jeden Fall in ihrer Komfortzone, sie schaffen es aber dennoch, mit verschiedenen Tempowechseln Abwechselung reinzubringen.

“Not Nothing” ist der erste Song auf “Endtime Signals”, der sowohl cleane Vocals als auch Growling Vocals besitzt. Besonders der cleane Gesangspart zu Anfang mit der melodischen Untermalung, die mich ein wenig an KILL THE LIGHTS erinnert, (fragt michnicht,t warum, aber diese Band ist mir direkt in den Sinn gekommen), gefallen mir besonders gut. Als dann das beckenlastige Drumming und das aggressive Riff einsetzen, war es das mit dem Durchatmen: Man hat Lust, seinen Kopf zu schütteln, was unter anderem auch an den abermals leidenschaftlichen und dunklen Vocals von Mikeal liegt und einer subtilen, aber effektiven Bassline von Christian Jansson. In “Not Nothing” beschäftigen wir uns mit unserer Bedeutung in dieser Welt und der ureigenen Angst. DARKTRANQUILLITY schafft das Gefühl im Text sowie in der Musik und der unglaublichen Stärke im gutturalen Gesang.

One Of Us Is Gone

Mit einem wehmütigen Piano- und Violinpart führt man uns hin zu “One Of Us Is Gone“. Das Besondere hier ist: Der Song wird alleine von cleanen Vocals getragen. Es ist ein emotionaler und berührender Tribut an Fredrik Johannson (der Ex DARK TRANQUILLITY Gitarrist starb mit 47 Jahren nach einem langen Kampf an Krebs). Die Art, wie Frontmann Mikael die Lyrics herüberbringt, erinnert mich an DEPECHE MODE, eine Band, die Stanne sehr respektiert. Traurig wirkende Melodien, ein Schlagzeug, das den Gesang umspielt, und eine wirklich emotional beeindruckende Bridge geben hier nicht nur Tiefe, sondern lassen fühlen, wie sehr die Band ihren Freund vermisst.

„The Last Imagination” ist dann wieder ein dynamisches Stück. Hier glänzt Johan Reinholdz mit kreativen Riffs und spannenden Tempowechseln. Der Track treibt unheimlich nach vorne, der Chorus ist eingängig, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Fans ihn live gerne mitsingen werden. “Wayward Eyes” hat den ein oder anderen Growling Part und ist vom Tempo her etwas schneller, er schlägt aber in eine ähnliche Kerbe wie “One Of Us Is Gone”. Martin Brändströms originelles Keyboardspiel setzt hier interessante Akzente.

Mit dem finalen Track “False Reflection” bekommen wir noch einmal Martin Gore (DEPECHE MODE) Vibes. Die cleanen Vocals machen das Ganze zu einem sehr herzlichen Song. Er stellt die Ehrlichkeit von Beziehungen, das Bewusstsein zu uns selbst und die menschliche Tendenz zum vorgetäuschten Verständnis infrage. Diese ernste Note zieht sich durch das ganze Album und lädt zum Nachdenken und Reflektieren ein. 

Fazit

Was ist nun abschließend zu dem neuen Machwerk der Schweden zu sagen? DARK TRANQUILLITY’S kreative Flüsse fließen wieder. Entstanden ist ein cleverer und abwechslungsreicher Mix aus Feindseligkeit, Verletzlichkeit, Leidenschaft und filmischen Elementen. “Endtime Signals” wurde mit Köpfchen und Verstand gemixt und produziert. Jedes Instrument erscheint mit Power und Klarheit. Es ist kein Album, das von hohen Energien und Aggression lebt, aber von Vielfalt und Lust, Neues auszuprobieren. Ein intimes und persönliches Album der Band.

Dark Tranquillity online:

DarkTranquillity EndtimeSignals Standard

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